Wie Mahle mitteilt, will man mit der Fertigungstechnologie, einem speziellen Laserschweißverfahren, ein Problem lösen, das es seit Bestehen des gekühlten Kolbens gibt: Hohe Wandstärken sorgen für eine schlechte Wärmeabfuhr und für hohe Temperaturen am Muldenrand. Geringe Wandstärken hingegen führen zu ungewollt hohen Temperaturen an der inneren Wand der Kolbengallerie - in der Folge baut sich eine Schicht aus Ölkohle auf. Diese wirke wärmeisolierend und begünstige so durch zu hohe Betriebstemperaturen ungewollten Verschleiß an Kolben und Laufbuchse, so die Mahle-Experten. Beim Zulieferer löst man das Problem nun in Form einer im Querschnitt nierenförmigen Kolbengallerie. Diese führe den kühlenden Ölstrom hydraulisch optimal und trage zu einer gleichmäßigeren Wärmeabfuhr bei, ohne dass eine Überhitzung auftreten könne, hört man aus Stuttgart.
Eine dementsprechende Auslegung sei nur mit dem von Mahle entwickelten Laserschweißprozess möglich, heißt es weiter. Bei der Kolbenherstellung ist bisher das Reibschweißen üblich. Wie die Motorenexperten mitteilen, stören die dabei entstehenden Materialaufwerfungen jedoch die kontrollierte Führung des kühlenden Ölstroms. Der Einsatz von Stahlkolben in Pkw-Dieselmotoren spare Kraftstoff und senke somit signifikant den CO2-Ausstoss, so der Zulieferer. Grund ist laut Mahle die geringere Ausdehnung des Stahls im Vergleich zum Aluminiumkolben, die sich positiv auf die Reibleistung auswirke. Zudem kommen Stahlkolben mit einem kürzeren Feuersteg aus und verringern durch ihre geringe Bauhöhe den Schwenkwinkel am Pleuel, was für geringere Seitenkräfte und Reibung im Bereich des Kolbenhemds sorge.