FCA_Sergio_Marchionne

Der ehemalige FCA-Chef Sergio Marchionne verstarb Ende Juli überraschend. Nun bahnt sich ein unwürdiges Nachspiel an. (Bild: FCA)

Sergio Marchionne galt als Autoboss von ungewöhnlicher Machtfülle, ohne den Architekten von Fiat-Chrysler ging bei dem italienisch-amerikanischen Konzern nichts. Das bekamen die Aktionäre ein letztes Mal bei seinem Tod Ende Juli zu spüren. Obwohl Tage zuvor aufgrund einer schweren Erkrankung von seinem Amt abberufen, stürzten die FCA-Aktien nach der Todesnachricht um 15 Prozent ab.  

Genau um diesen Punkt droht nun ein makabres Nachspiel. Denn wie das Schweizer Wirtschaftsmagazin Bilanz  schreibt, kam der Tod des Managers nicht so überraschend wie gedacht. So soll Marchionne, der als starker Raucher galt, über ein Jahr verschwiegen haben, dass er an Lungenkrebs litt. Der Topmanager habe Vertraute und Mitarbeiter, aber auch das ihn behandelnde Krankenhaus schriftlich verpflichtet, die Krankheit geheim zu halten. Auch der Aufsichtsrat des Autobauers habe nichts von der Krankheit gewusst.

Die Geheimniskrämerei um die Krankheit könnte nun ein juristisches Nachspiel haben, sind doch lebensbedrohliche Erkrankungen von Topmanagern meldepflichtig. Laut Bloomberg ermittelt die italienische Börsenaufsicht bereits, ob gegen die Offenlegungspflicht verstoßen wurde. Auch die ersten Investoren haben bereits Blut geleckt. So habe ein US-Investor Aufklärung gefordert und mit Klage auf Schadensersatz gedroht. Schließlich war das Aktienkurs nach Marchionnes Tod um 15 Prozent eingebrochen. Von diesem Absacker hat sich die Aktie bislang nicht erholt

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