Symbolbild für die Herausforderungen in Unternehmen im digitalen Zeitalter

Zwei Drittel der Befragten deutschen Führungskräfte sehen ihre eigenen Unternehmen nicht ausreichend gut für die Disruptionen aufgestellt. (Bild: Gerd Altmann)

Im Rahmen des Disruption Index 2021 hat das Beratungsunternehmen AlixPartners weltweit Führungskräfte zu den Treibern hinter der Umgestaltung der Wirtschaft befragt. Zu den essenziellen Herausforderungen, vor denen die Unternehmen nach der Coronakrise stehen, zählen demnach erhöhte Rohstoff- und Energie-Preise, der Chip-Mangel, Lieferketten-Probleme, dramatische Container-Preise, Dekarbonisierung sowie Digitalisierung. Eine wesentliche Erkenntnis mit Blick auf deutsche Führungskräfte sei es, dass sich diese weitestgehend in der Lage sehen, diese Disruptionen zu erkennen (82 Prozent). Zwei Drittel (66 Prozent) der Befragten sehen ihre eigenen Unternehmen aber nicht ausreichend gut dafür aufgestellt.

Im weltweiten Vergleich zeigt die Umfrage, dass deutsche Unternehmen besser aus der Coronakrise gekommen sind als Firmen anderer Länder: Nur neun Prozent der deutschen Manager sagen, sie stünden schlechter da als vor einem Jahr, während dieser Wert weltweit 31 Prozent beträgt. Das Bild wendet sich jedoch, wenn es um die Zukunftsaussichten geht, denn nur ein Drittel (34 Prozent) der Befragten in Deutschland zeigt sich sehr zuversichtlich, dass ihr Unternehmen gut auf die künftigen Veränderungen vorbereitet ist. Dabei glauben 57 Prozent, dass ihr Unternehmen nicht die notwendigen Schritte unternehme, um den Wandel zu bewältigen - C-Level-Manager (67 Prozent) seien hier noch deutlich besorgter als Mitarbeiter der mittleren Führungsebene (43 Prozent), so die Studie.

Deutsche Führungskräfte sehen laut der Studie Disruptionen eher als Chance (32 Prozent) und weniger als Bedrohung (20 Prozent) für ihr Unternehmen. Außerdem trauen sich 86 Prozent der deutschen C-Level-Manager zu, disruptive Kräfte identifizieren zu können. Gleichzeitig fürchten aber weit über die Hälfte (59 Prozent) um ihren Job. Im globalen Vergleich liegt dieser Wert laut AlixPartners im C-Level-Bereich bei 49 Prozent und damit deutlich niedriger.

Unsere Studie zeigt, dass Unternehmenslenker die limitierte Veränderungsbereitschaft und den Mangel an dafür geeigneten Mitarbeitern als ein Kernproblem bei der Bewältigung der Umwälzungen in der Zukunft bewerten“, sagt Andreas Rüter, Deutschlandchef von AlixPartners. Wie bereits der AlixPartners Aufsichtsratsradar 2021 gezeigt habe, müsse daher der Fokus von Entscheidern künftig noch stärker auf der gezielten Auswahl von zur Veränderung fähigen Mitarbeitern, Flexibilisierung der Strukturen („Lean Corporate“) sowie auf dem optimalen Einsatz neuer Technologien liegen.

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