In den ersten neun Monaten dieses Jahres hat sich der Maserati Levante 10.479 Mal in China verkauft. Wie Mirko Bordiga, Managing Director bei Maserati China, gegenüber der China Daily sagte, ist das Reich der Mitte auf Platz 1 der umsatzstärksten Märkte für das Erfolgs-SUV gerutscht. IHS Markit geht sogar noch einen Schritt weiter: Das Marktanalysehaus geht davon aus, dass China nicht nur für Levante das Land mit dem größten Absatz wird. IHS geht ferner davon aus, dass Maserati mit all seinen Modellen in den USA bis Jahresende 14.500 Einheiten verkauft, in China werden es knapp 17.000 Fahrzeuge sein. Dabei sollen laut China Daily auch die Geschäftsstellen des Herstellers von derzeit 66 auf 74 bis Jahresende ansteigen.
Nun steigt Maserati in der italienischen Produktion aber auf Bremspedal und verkündet einen Produktionsstop sowohl zwischen dem 22. und 30. November als auch zwischen dem 1. und 7. Dezember.
Parallelimporte machen Autoherstellern zu schaffen
Zuletzt hatte Maserati zusammen mit FCA-Schwester Alfa Romeo seine Produktion in Italien runterfahren müssen, weil schleppende Autoabsätze in China den beiden Autoherstellern zu schaffen machen. Dafür verantwortlich seien laut Konzernmutter FCA unter anderem die neuen Importbestimmungen in China. Nach den im Jahr 2015 eingeführten Rechtsvorschriften begann die Volksrepublik damit, den Händlern mehr Rechte einzuräumen. Über ein Parallelimport-System können bestimmte Händler mit einer Lizenz, Modelle direkt aus den Überseemärkten importieren und die über die OEM-Kanäle eingebrachten Fahrzeuge um 15 Prozent zu unterbieten. In den ersten acht Monaten des Jahres stiegen die Importe durch dieses System um fast 50 Prozent.
Laut den Analysten von IHS Markit könnten die Parallelimporte dazu beitragen haben, dass die Umsätze bei Maserati zurück gehen. Möglich ist laut den Analysten aber auch, dass sich der Hersteller seine Ziele zu hoch gesteckt hat, um die optimistischen Ziele für 2018 zu erreichen. Es bleibt abzuwarten, ob die Betriebsunterbrechungen fortgesetzt werden müssen oder ob das Unternehmen Wege finden wird, das Interesse an diesem Modell zu erhöhen.
Davon abgesehen hat Maserati für die Guangzhou Motor Show im November ein neues Modell angekündigt. Der Autohersteller brachte erst in diesem Jahr den neuen Granturismo (Modelljahr 2018) auf den Markt.