Autos parken

Wie soll es mit der Autobranche weiter gehen?
Das haben hat Angela Merkel mit verschiedenen Auto-Betriebsräten in Berlin diskutiert. (Bild: Stocksolutions-Fotolia.com)

An dem Treffen nahmen am Mittwoch im Kanzleramt unter der Leitung von Regierungschefin Angela Merkel die zuständigen Minister sowie Gesamtbetriebsratsvorsitzende und IG-Metall-Chef Jörg Hofmann teil.

"Ziel der Zusammenkunft war es, im Vorfeld der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt die Fragen zu besprechen, die die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Branche derzeit besonders beschäftigen", erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert. Merkel habe deutlich gemacht, dass die Unternehmensleitungen Fehler klar benennen und abstellen müssten, um das Vertrauen der Verbraucher wiederzugewinnen.

Keine Diesel-Fahrverbote

Merkel habe den Arbeitnehmervertretern versichert, "dass alle Beteiligten weiterhin intensiv eine Reduzierung der Luftschadstoffe in Kommunen verfolgen werden", erklärte Seibert. Das Ziel sei es dabei, Abgasverhalten von Dieselmotoren zu verbessern und Fahrverbote für die Dieselfahrzeuge zu verhindern.

Weitere Themen der Besprechung waren Seibert zufolge der Umbauprozess zu neuen emissionsfreien Antriebstechnologien und die damit verbundenen Herausforderungen, vor denen Unternehmen und deren Beschäftigte stünden. "Die Bundesregierung wird den Transformationsprozess zu neuen Antrieben weiterhin intensiv begleiten", erklärte Seibert. Merkel habe betont, dass dieser Übergangsprozess durch neue Qualifikations- und Berufsfelder für die Beschäftigten zukunftsweisend gestaltet werden müsse.

Keine Verbrenner-Deadline

Kanzlerin Angela Merkel hat sich vor dem Hintergrund der Dieselaffäre gegen eine Deadline für die Automobilbranche ausgesprochen. Auf die Frage, ob sie die Industrie mittels eines End-Datums für den Verkauf von Verbrennungsmotoren zwingen müsse, auf neue Technologien zu setzen, sagte die CDU-Vorsitzende im Interview des Redaktionsnetzwerks Deutschland: "Wir sollten keine Fristen setzen."

"Die deutsche Automobilindustrie steht durch die massiven Veränderungen unter Druck", sagte die Kanzlerin in dem Interview, das am Mittwoch vorab veröffentlicht wurde. "Durch eigene Fehler und den Vertrauensbruch gegenüber den Kunden hat sie ihre Situation noch schwieriger gemacht", meinte die Regierungschefin. Gleichzeitig gab sie Diesel- und Benzinmotoren eine Generationengarantie: "Wir werden noch auf Jahrzehnte auf Verbrennungsmotoren angewiesen sein, müssen aber mit aller Kraft an den innovativen Antrieben arbeiten."

Merkel habe laut Seibert die Betriebsratsvorsitzenden eingeladen, das Gespräch im Herbst fortzusetzen. An dem Treffen nahmen unter anderem die Minister Sigmar Gabriel, Barbara Hendricks, Peter Altmaier und Alexander Dobrindt sowie neben anderen die Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Uwe Hück (Porsche), Bernd Osterloh (Volkswagen) und Peter Mosch (Audi) teil.

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