Bislang war die Mitsubishi Motors Corp von einem spürbar geringeren Verlust von 145 Milliarden Yen ausgegangen, hatte aber bereits angekündigt, die Kosten im Zusammenhang mit dem Skandal erst noch genau berechnen zu müssen.
Auch für die Umsätze hängte Mitsubishi die Latte nun tiefer. Diese sollen sich im Geschäftsjahr per Ende März nur noch auf 1,84 Billionen Yen summieren nach zuvor prognostizierten 1,91 Billionen.
Mitsubishi hatte Ende April eingeräumt, seit 1991 bei Tests getrickst zu haben, um bessere Verbrauchswerte zu erreichen. Das Unternehmen sah sich, nicht zuletzt in Anbetracht der Erosion seines Marktwertes sowie der unabsehbaren Konsequenzen aus dem Skandal, letztlich sogar in seiner Existenz bedroht. Daraufhin hatte sich Wettbewerber Nissan bereit erklärt, Mitsubishi mit dem Erwerb eines Anteils von 34 Prozent beizustehen.
Sollte der Anteilskauf erfolgreich über die Bühne gehen, würden Nissan und die Unternehmen der Mitsubishi-Gruppe, zu denen beispielsweise auch Mitsubishi Heavy Industries gehört, die Mehrheit an Mitsubishi Motors halten. Wie am Mittwoch aus informierten Quellen verlautete, soll Nissan-Chef Carlos Ghosn Chairman von Mitsubishi Motors werden.
Die beiden Autobauer kennen sich bereits seit Jahren. Nissan und Mitsubishi arbeiten bei der Fahrzeugentwicklung zusammen und kooperieren zudem bei der Produktion.
Die Zahlen für das zweite Geschäftsquartal wird Mitsubishi Motors voraussichtlich am 28. Oktober vorlegen.