Spekulationen um eine quasi wirtschaftspolitisch befohlene Fusion schwelen seit Monaten. Die Regierung bemüht sich angesichts der schwieriger werdenden Rahmenbedingungen quer durch die Branchen, ineffiziente Unternehmen neu auszurichten. So gehen etwa große Fusionen im Stahlbereich wesentlich auf Initiative des Staates zurück.
Im Autosektor gilt vor allem Dongfeng als strukturell schwach aufgestellt. Zwar kommen die beiden Hersteller kombiniert auf etwa sieben Millionen Einheiten pro Jahr und würden durch eine Fusion unter die Top 5 der weltweit größten Autobauer springen. FAW und Dongfeng sind aber Scheinriesen, denn: über sechs Millionen Einheiten fertigen die Chinesen als Kooperationspartner für die westlichen Autobauer Volkswagen, Renault, PSA, Honda und GM. Für die Eigenmarken bleiben lediglich 450.000 Einheiten, wobei FAW mit knapp 300.000 Einheiten noch deutlich größer ist als Dongfeng.
Beide Unternehmen äußerten sich gegenüber Medien in China nicht zu den Fusionsgerüchten. Was diese weiter befeuert: am Dienstag, 2. Mai, hat Dongfeng den ehemaligen FAW-Chef Yanfeng zum neuen Chairman berufen. Im Gegenzug soll Dongfengs Noch-Chairman Xu Ping zu FAW wechseln. Zhu gilt als einer der großen Strippenzieher in der chinesischen Autoindustrie.