Die Entwicklung von Audi, aber auch der Kernmarke VW in Südkorea ist desaströs. Für Audi notierte das Minus 2016 bei 48,7 Prozent, bei VW gar bei 63,3 Prozent. Ausgelöst wurde der Sturzflug durch den Dieselskandal. In Südkorea war aber alles noch schlimmer. So wurden Audi und Co zudem Unregelmäßigkeiten beim Typgenehmigungsverfahren angelastet. Einem Entzug der Zertifizierung für eine Vielzahl von Modellen kam der Autobauer zur, indem eine Reihe von Audi-Modellen aus dem Verkauf genommen wurden. Dadurch habe man „Unsicherheiten für potenzielle Kunden und die lokalen Händler bis zur Neu-Homologation ausschließen wollen“, so ein Sprecher auf Anfrage von AUTOMOBIL PRODUKTION. Das war im August 2016, danach war der Fahrzeugverkauf bis auf einzelne Modelle praktisch zum Erliegen gekommen. Folge: der Absatzrückgang um 48,7 Prozent auf knapp über 16.700 Einheiten im vergangenen Jahr.
Nachdem sich die Wogen um den Abgasskandal inzwischen geglättet haben, steuert Audi nun auf einen Neustart in Südkorea zu. Wie der Audi-Sprecher bestätigte, befinde man sich in enger Abstimmung mit den lokalen Behörden und habe bereits die ersten Typgenehmigungsunterlagen eingereicht: „Wir sind zuversichtlich, in absehbarer Zeit die benötigten Zertifikate zu erhalten.“ Einen Zeitrahmen nannte der Sprecher nicht, in südkoreanischen Zeitungen wird aber das dritte Quartal als möglicher Zeitpunkt für den Audi-Neustart genannt. Keine Aussagen gibt es unterdessen zur Zukunft der Marke VW.