Die Zeitschrift auto motor und sport hat gemeinsam mit den Messspezialisten von Emission Analytics bereits eine V-Klasse mit dem neuen Update im echten Straßenverkehr getestet. Das Ergebnis: Der Testwagen, ein V 250 d mit SCR-Katalysator, stieß anschließend nur noch 92 mg NOx pro Kilometer aus. Damit blieb der Dauertestwagen, den die Redaktion 100.000 Kilometer gefahren ist, sogar unter der Euro 6c-Grenze von 168 mg/km, die ab September 2018 für alle neu zugelassenen Fahrzeuge gilt. Bei einer zuvor getesteten V-Klasse ohne Update lag der NOx-Ausstoß bei 506 mg pro Kilometer. Damit hat das Update beim Testwagen den NOx-Ausstoß um 82 Prozent gesenkt.
Update für drei Mio. Autos
Das Update für die V-Klasse hat Mercedes-Benz bereits vor einigen Monaten auf Drängen des Verkehrsministeriums entwickelt, weil bei Nachmessungen im Zuge des VW-Skandals bei vielen neuen Dieseln sehr hohe Stickoxid-Emissionen festgestellt worden sind. Mercedes-Benz hatte mitgeteilt, drei Millionen Fahrzeuge für das Update in die Werkstätten zu rufen. Allerdings lässt sich das gute Abschneiden des Testwagens nicht automatisch auf alle drei Millionen Autos übertragen. Bei vielen der betroffenen Fahrzeuge handelt es sich nämlich um Euro 5-Autos, die noch nicht über ein SCR-Reinigungssystem mit AdBlue-Beigabe verfügen.
Die Befürchtung, dass nach dem Update die Leistung des Motors abnimmt und der Verbrauch signifikant steigt, konnte der Test von auto motor und sport nicht bestätigen. So lag der Verbrauch der V-Klasse vor dem Update zwischen 9,3 und 10,6 Liter Diesel/100 km, anschließend zwischen 9,7 und 10,8 Liter. Aufgrund unterschiedlicher Fahrprofile des Dauertestwagens hält sich die Veränderung im Rahmen.
Auch der AdBlue-Verbrauch verändert sich durch das Update kaum und lag unverändert je nach Fahrweise zwischen einem und zwei Litern auf 1000 Kilometern. Im Schnitt waren es vor dem Update 1,5 Liter, nach dem Update 1,7 Liter auf 1000 Kilometer. Bei einem Literpreis von 50 Cent spielt das allerdings keine Rolle. Auch bei der Durchzugskraft des Motors und der Zuverlässigkeit waren keine Unterschiede festzustellen.