
Für den Neustart der Marke Datsun hat sich Renault-Nissan-Konzernchef Carlos Ghosn persönlich in die Bresche geworfen. Geholfen hat es nicht. Beim Absatz hinkt die Billigmarke deutlich hinter den Erwartungen her. (Bild: Datsun)
Den Erfolg, den Renault mit seiner Billigmarke Dacia in Europa feiert, will Allianzpartner Nissan mit Datsun in ausgewählten Wachstumsmärkten in Asien und Zentraleuropa wiederholen. In diesem Jahr schickte der Hersteller die Billig-Marke in Russland an den Start, bereits Mitte/Ende 2013 in Indonesien und Indien. Die Ewartungen bei Nissan waren groß, dass man mit Datsun die wichtigen Wachstumsmärkte würde schnell erobern können. Entsprechend sahen die Planungen aus. So peilte die Marke, deren Autos etwa 25 Prozent billiger als die günstigsten Nissan-Modelle angeboten werden, in Indien einen monatlichen Absatz von 5.000 Autos an, in Indonesien von 4.000. Die jetzt vorliegenden Zahlen sind ernüchternd. So liegt Datsun in Indien mit 1.500 pro Monat verkauften Autos weit hinter dem gesteckten Ziel, in Indonesien läuft es mit etwa 2.500 pro Monat verkauften Einheiten besser. Keine Zahlen gibt es aus Russland. Hier hat man beim Markteinstieg mit dem Datsun on-Do im Mai 2014 komplett verwachst, fiel dieser doch mit der ersten großen Sanktionswelle gegen Russland zusammen. Seither befindet sich der Markt im freien Fall.
Den Grund für die schwachen Zahlen sieht IHS Automotive zum Teil in handwerklichen Fehlern beim Markenlaunch begründet. So mache Datsun in Indien – wie Tata mit dem Nano – die Erfahrung, dass man mit dem Billig-Argument jene junge Autokäufer-Schicht, die man gewinnen möchte, eher verschreckt. Auch sorge die Trennung vom Nissan-Verkauf dafür, dass die Marke kaum wahrgenommen werde.
Bei Nissan selbst räumt man ein, zu optimistische Absatzziele gesetzt zu haben. Man sehe nun, zitiert das Wall Street Journal Asia Nissan-Länderchef Guillaume Sicard, dass es mehr Geduld brauche, um eine neue Marke zu etablieren.
Das sieht man auch bei IHS Automotive so. Nach dem zähen Start 2014, sollen sich die Verkaufszahlen 2015 in etwa den fürs vergangene Jahr vorgesehenen Planzahlen annähern. So dürfte sich der Absatz in Indien auf etwa 57.000 Einheiten erhöhen und in Indonesien auf etwas über 90.000 Einheiten verdoppeln. Keine Prognose gibt es für Russland.
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