Zugleich versprach er den Aktionären, den durch schwere Krisenzeiten fahrenden Autobauer mit Hilfe von Umstrukturierungen und einem Fokus auf Kernmärkte und -technologien wieder auf die Wachstumsspur zurückzuführen. "Nissan wird in zwei Jahren verschwinden, wenn das so weiter geht", wetterte ein Aktionär. Was der Autokonzern benötige, sei eine starke Führung.
Der Renault-Partner war im Zuge der Corona-Pandemie erstmals seit elf Jahren in die Verlustzone gerutscht und will unter anderem sein Fertigungswerk in Barcelona schließen. Wie der vom Skandal um den angeklagten Ex-Chef Carlos Ghosn erschütterte Konzern kürzlich bekanntgab, fiel zum Bilanzstichtag am 31. März ein Verlust von 671,2 Milliarden Yen (5,7 Mrd. Euro) an. Im Vorjahr hatte der Konzern noch einen Gewinn von 319,1 Milliarden Yen eingefahren.
Die globalen jährlichen Produktionskapazitäten sollen im Rahmen eines bis März 2024 laufenden Transformationsplans um 20 Prozent auf 5,4 Millionen Autos gesenkt werden. Nissan will sich künftig auf seine Kernstärken konzentrieren. Priorität habe nachhaltiges Wachstum und Profitabilität. So will der Konzern die Modelle reduzieren und sich fortan auf bestimmte Regionen, namentlich Japan, China und USA konzentrieren. Die Produktion in Indonesien soll nach Thailand verlegt werden. Zudem zieht sich Nissan aus Südkorea zurück.
Damit verabschiedet sich Nissan endgültig von der Strategie des einst gefeierten und tief gestürzten Ex-Bosses Ghosn, der auf hohe Absatzzahlen abzielte. "Wir werden unsere Fehler der Vergangenheit zugeben und uns korrigieren, um auf den richtigen Pfad zu kommen", hatte Konzernchef Uchida bei der kürzlichen Bilanzvorlage erklärt.