Volk Lohscheller
"Wir setzen auf klares Wachstum bei den SUVs. Das heißt aber nicht, dass kein Platz mehr für Corsa, Astra und Insignia wäre." (Bild: Alexander Heimann/Opel)

AUTOMOBIL PRODUKTION: Aber ist der Preis dafür nicht, dass Opel letztlich zur umgebadgten PSA-Marke wird?
Das Gegenteil ist der Fall. Opel wird noch deutscher als je zuvor. Denn unsere Autos werden zukünftig komplett hier in Rüsselsheim entwickelt und designt. In der Vergangenheit war das nicht immer der Fall. Durch die Modularität der Plattformen haben wir ganz neue Möglichkeiten in der Gestaltung der Fahrzeuge. Früher wurde sehr intensiv versucht, globale Synergien zu erreichen zwischen Nordamerika, Europa und China. Daraus sind viele Spezifikationen und eine ungeheure Komplexität entstanden, was effizientes Arbeiten sehr schwer gemacht hat. Und Opel musste viele Kompromisse eingehen. So viele Freiheiten in der Entwicklung wie jetzt hatten wir da nicht.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Im Entwicklungszentrum beschneiden Sie die Freiheiten, indem Sie den Verkauf eines Teiles an Segula Technologies anstreben. Warum der Schritt? 
In der Vergangenheit wurde die Hälfte der Arbeit für externe Unternehmen gemacht. Dieser Anteil wird nach dem Übergang zur Groupe PSA nun nach und nach abnehmen. In dieser Situation ist es unsere Pflicht als verantwortungsbewusstes Management-Team, Lösungen für die entstehenden Überkapazitäten zu finden. Das ist keine einfache Aufgabe. Wir sind aber sicher, dass wir mit der strategischen Partnerschaft mit Segula eine gute potenzielle Lösung gefunden haben, die hochqualifizierte Arbeitsplätze am Standort Rüsselsheim sichern würde und damit gut für die lokale Wirtschaft wäre. Deshalb sprechen wir nun mit unseren Sozialpartnern über dieses Thema.

AUTOMOBIL PRODUKTION: Ein anderes Kernthema ist die Effizienz in den Opel-Werken. PSA-Chef Tavares hat hier nach der Übernahme von Opel klar gemacht, dass die Werke im Vergleich zu den PSA-Fabriken nicht gut genug sind. Wo stehen Sie ein Jahr nach dem Start von PACE? 
Wir haben insgesamt sehr große Fortschritte gemacht. Jedes Werk hat einen genauen Plan, wie es wettbewerbsfähig wird. Ansonsten würden wir auch nicht in die einzelnen Werke investieren. Manche Standorte sind schon sehr nahe dran am PSA-Level, manche brauchen noch ein bisschen Zeit.

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