Probleme für die Belegschaft will der einflussreiche Betriebsratsboss abfedern. "Wir werden einen Wandel der Beschäftigung erleben, bei dem wir sicherlich nicht jeden Arbeitsplatz halten können. Aber ich mache mir erstmal keine Sorgen, weil wir den Riesenvorteil der Babyboomer haben", sagte er zu den geburtenstarken Jahrgängen vor und nach 1960.

"Die können über unsere Altersteilzeitregelung das Unternehmen eher verlassen. Darüber haben wir die Chance, einen Umbau in der Belegschaft vorzunehmen." Trotz aller Unsicherheiten versprach der 59-Jährige: "Solange ich Betriebsratsvorsitzender bin, wird hier keiner betriebsbedingt gekündigt. Dafür stehe ich."

Osterloh ist seit 2005 Betriebsratsvorsitzender bei Volkswagen und sitzt auch im Aufsichtsrat des Konzerns. Der Autobauer hat weltweit gut 610.000 Mitarbeiter. Vor allem in der VW-Kernmarke will Markenchef Herbert Diess das Unternehmen auf mehr Effizienz trimmen, weil die Marge im Vergleich auch mit anderen Massenherstellern schwach ist. Osterloh lastet das auch den Entwicklungskosten an, die vor allem VW-Pkw betreffen. Entwicklungen etwa zu neuen Motoren kommen auch bei den Schwestermarken wie Seat und Skoda zum Einsatz.

Die Diesel-Krise und zuletzt auch der Lieferzwist bei Europas größtem Autobauer schlägt laut dem Chef der Arbeitnehmerseite durch auf die Stimmung der VW-Werker. "Na klar sind die Leute traurig, die haben echt die Nase voll. Den Leuten fällt es irgendwann ein Stück weit schwer, nur Negatives über das Unternehmen in der Zeitung zu lesen", sagte Osterloh. "Die guten Seiten werden überhaupt nicht mehr gesehen. Und um dem gleich vorzubeugen: Volkswagen hat verstanden!"

Durch die Bank zeigten sich die Kollegen schockiert über den Abgas-Skandal und dass es den überhaupt geben konnte. "Aber trotzdem ist es den Menschen bei Volkswagen gegenüber nicht fair, dass die positiven Seiten des Einsatzes der Belegschaften gar nicht mehr vorkommen", meinte Osterloh.

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dpa