VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh

VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh fordert vom Konzern eindringlich Zusagen zum Einstieg ins Batteriegeschäft. (Bild: Volkswagen)

"Der Zukunftspakt könnte auch scheitern. Insbesondere, wenn es keine Zusagen des Konzerns zum Einstieg in die Batterie gibt", sagte er der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstag, 18. Oktober).

Die Betriebsratsseite will mit dem Pakt feste Zusagen für Arbeit. Dabei geht es um Stückzahlen für Automodelle, aber eben auch um neue Jobs etwa in der Batterie-Produktion für Elektrofahrzeuge. Sollte "das Angebot des Unternehmens jetzt keine zufrieden stellende Auslastung und kein Angebot zur Fertigung" der neuen Technologien enthalten, werde "der Zukunftspakt scheitern", stellte Osterloh klar.

Der Arbeitnehmer-Chef hatte kürzlich dem "Handelsblatt" gesagt, dass künftig bis zu 2500 Jobs pro Jahr über Frührente und Altersteilzeit wegfallen könnten. Im Gegenzug sollen aber neue Stellen etwa in der IT und anderen Zukunftsfeldern wie Batterietechnik geschaffen werden. In Summe, das sei absehbar, solle die Belegschaft jedoch schrumpfen.

Mit dem Zukunftspakt wollen Betriebsrat und Unternehmen die nötigen Reformen in der gewinnschwachen Kernmarke VW-Pkw mit Sicherheiten für die Belegschaft unter einen Hut bringen. Die Verhandlungen sollen bis zur nächsten Etat-Planungsrunde Mitte November stehen. In dem Pakt geht es um die Zuständigkeiten der Standorte - etwa im Motorenwerk Salzgitter, das wegen der Elektromobilität absehbar Arbeit verliert. E-Antriebe sind weit weniger arbeitsintensiv als Verbrennermotoren.

Generell soll der Pakt klären, wie die Standorte auf Branchentrends wie Digitalisierung und alternative Antriebe reagieren. Dabei geht es um Produkte, Stückzahlen, Investitionen und die Belegschaftsstärke.

Ein Zwischenstand wird für diesen Donnerstag erwartet. Dann gibt es eine außerplanmäßige Betriebsversammlung im Wolfsburger VW-Stammwerk.

Nach dpa-Informationen ist derzeit eine Batteriefabrik in Salzgitter auf der Agenda. Osterlohs Warnung in der "SZ" deutet nun aber an, dass der Deal dafür mit der Arbeitgeberseite noch keinesfalls steht. Damit erhöht der Betriebsratschef und VW-Aufseher den Druck. Denn die Etat-Planungsrunde, die der Konzern-Aufsichtsrat Mitte November absegnen soll, hängt zu großen Teilen auch am Zukunftspakt. Verzögert sich der Pakt, lähmt dies das gesamte Etat-Werk. Projektverzögerungen drohen, und Millionenkosten für den Verzug könnten die Folge sein.

Eine VW-eigene Zellfertigung für die Batterien ist unwahrscheinlich. Konzernchef Matthias Müller hatte das mit Blick auf hohe Kosten einen "Witz" genannt. Osterloh sagte der Deutschen Presse-Agentur im September: "Aber den Aufbau der Zellen zur Batterie inklusive der Steuerungselektronik zu machen, das muss schon unser Anspruch sein."

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dpa