Russland_Fahrzeugproduktion_VW

Mit deutlich höherer Schlagzahl läuft auch bei VW die Produktion in Russland wieder (im Bild die Polo-Fertigung in Kaluga). Archiv (Bild: VW)

Laut jetzt veröffentlichten Zahlen der staatlichen Statistikbehörde wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 647.000 Pkw in Russland produziert. Das sind 20,7 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2016. Die Zahlen sind für IHS Markit ein weiterer deutlicher Beleg, dass sich der seit der Krim-Krise auf Talfahrt befindende Automarkt in einer Turnaround-Phase befindet.

Dabei hatte in Erwartung einer bevorstehenden Besserung die Fahrzeugproduktion bereits im vergangenen Jahr deutlich angezogen. Fußten damals die Entscheidungen diverser Hersteller zur Produktionserweiterung allerdings eher auf der Spekulation, dass der seit 2013  auf Talfahrt befindliche Markt seinen Tiefpunkt erreicht hat, so verläuft das Plus der Produktionszahlen jetzt parallel zum Marktwachstum. Im Juni, dem aktuellsten von der Produktionsstatistik erfassten Monat,  war der Pkw-Absatz in Russland um 16,9 Prozent gestiegen, im Juli gar über 20 Prozent.

VW Spiegelbild der Entwicklung

Die Gesamtentwicklung auf der Produktionsseite spiegelt sich auch in der Entwicklung von VW Russland wieder. Fertigte VW im Jahr 2015 im Werk Kaluga 135.000 Einheiten, so waren es 2016 bereits 147.000 Einheiten. Getrieben vom inzwischen auch lokal gefertigten Tiguan dürfte der Fertigungszahl im laufenden Jahr weiter steigen. 

Angesichts der zunehmenden Wachstumsdynamik hat IHS Markit seine Prognose für das laufende Jahr 2017 auf 1,57 Millionen Einheiten erhöht. Das wären über 10 Prozent mehr als im Jahr 2016. Beim ferneren Ausblick erwarten die Marktexperten einen Pkw-Absatz von 2,24 Millionen Einheiten im Jahr 2020. Anlass zur Euphorie ist das nicht, denn, auch darauf verweist IHS Markit: im Jahr 2012 stand der russische Markt bei 2,94 Millionen Einheiten.        

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