Gegenüber den Stuttgarter Nachrichten erklärte der Manager, dass Deutschland eine Batteriefabrik brauche. Deshalb sollte Regierung die Automobilindustrie nach Kräften unterstützen, die Zellfertigung hierzulande anzusiedeln. Um die Verbreitung des E-Autos zu fördern, seien öffentliche Investitionen in Ladenetze wichtiger als Kaufprämien für solche Fahrzeuge. Von großer Bedeutung seien dabei Schnell-Ladenetze mit hoher Leistung.
Ohnehin bleiben Kaufprämien für Elektroautos in der Debatte um die Förderung der E-Mobility umstritten. Befürworter erhoffen sich von staatlichen Kaufzuschüssen den Durchbruch für die Elektromobilität in Deutschland und eine Absicherung von Arbeitsplätzen in der heimischen Autoindustrie. Gegner fordern, die Gelder für einen besseren Umweltschutz lieber anders zu investieren.
Merkel will laut Spiegel am kommenden Dienstag mit VW-Chef Matthias Müller, Daimler-Chef Dieter Zetsche und BMW-Chef Harald Krüger über das Thema sprechen. Zur Belebung der immer noch schwachen Nachfrage werden staatliche Kaufzuschüsse in Höhe von 5.000 Euro pro Elektroauto wahrscheinlicher. Geplant sei dabei aber auch eine Beteiligung der Autoindustrie.
Grüne wolle Kaufprämie
“Ohne Kaufprämien wird es nicht gehen”, sagte Audi-Betriebsratschef Peter Mosch der Süddeutschen Zeitung. “Den überwiegenden Teil einer Prämie sollte aber der Staat übernehmen und die Hersteller sollten einen kleinen Anreiz mit drauflegen.”
Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter teilte am Sonntag mit, eine Kaufprämie von 5.000 Euro sei richtig. “Wir schlagen vor, übermotorisierte Spritfresser zur Refinanzierung heranzuziehen”, teilte Hofreiter mit. “Das wäre eine echte Verkehrswende: Diejenigen fördern, die für eine bessere Luft für alle beitragen – diejenigen dazu beitragen lassen, die besonders viel verschmutzen.”
Die Umweltschutz-Aktivisten kontern hingegen den Vorschlag Hofreiters. Kaufprämien für E-Autos seien “doppelt unsinnig”, sagte dagegen Greenpeace-Experte Daniel Moser der Deutschen Presse-Agentur. “Für den Klimaschutz bringen sie wenig, in der Verkehrspolitik sind sie sogar schädlich. Statt Porsche-Fahrern den Kauf einer schweren Hybridlimousine zu finanzieren, der für das Klima nichts bringt, sollte die Bundesregierung die schädliche Dieselprämie von sieben Milliarden Euro pro Jahr abschaffen.”
Statt den noch immer gesundheitsschädlichen Dieselmotor zu fördern, könne mit dem Geld eine nachhaltige Verkehrswende angeschoben werden. Diesel wird geringer besteuert als Benzin. Stattdessen will Greenpeace die öffentliche Busflotte in Deutschland auf elektrische Antriebe umrüsten. “Das verbessert nicht nur die Luftqualität in Deutschland, es spart mit zwei Millionen Tonnen CO2 auch weit mehr, als eine Kaufprämie für E-Autos es vermag.”