Porsche installiert in Zusammenarbeit mit dem Startup „Kopernikus Automotive“ ein Testfeld auf dem Unternehmensgelände in Ludwigsburg. Das Unternehmen aus Berlin ist spezialisiert auf Technologie für selbstfahrende Autos. Ziel des Projekts ist es, Fahrzeuge vollständig autonom von ihrem Parkplatz zur Hebebühne und wieder zurück fahren zu lassen. Mitarbeiter sollen die Sportwagen per Tablet automatisch und zeitsparend an die richtige Position in der Werkstatt manövrieren können. „Autonomes Fahren wird in wenigen Jahren unseren Straßenverkehr revolutionieren. Schon heute können wir aber die technologischen Möglichkeiten nutzen, um Arbeitsprozesse noch effektiver und effizienter zu gestalten“, sagt Alexander Haas, Projektleiter Automatisiertes Fahren in der Werkstatt bei Porsche.
Testgelände in virtuelle Darstellung überführt
Bevor die Fahrzeuge real autonom in die Werkstatt fahren, wurde das Testgelände inklusive der Werkstatt-Umgebung zunächst in eine virtuelle Darstellung überführt. Sie wird genutzt, um ein künstliches neuronales Netz zu trainieren. Es fahre mehr als eine Million virtuelle Testkilometer und lerne auf Basis realer Rahmendaten eigenständig dazu, hört man von Porsche. Anschließend werde der Anwendungsfall unter realen Bedingungen erprobt. Die KI-Technologie soll dann nicht nur zur Fahrzeugorientierung beitragen, sondern auch eigenständig Objekte erkennen und lokalisieren sowie die Pfadplanung durchführen. Umfangreiche Maßnahmen, wie eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf sieben Kilometer pro Stunde und der zusätzliche Einsatz eines menschlichen Fahrers, gewährleiste die Sicherheit des Testlaufs in der praktischen Umsetzung, heißt es weiter. „Unsere Mannschaft soll den Einsatz von autonomem Fahren in der Werkstatt im Testbetrieb erleben. Wir wollen vom Feedback des Teams lernen“, sagt Thomas Eckert, Leiter Produktbeeinflussung Aftersales.
Porsche ist seit 2017 Partner der Innovationsplattform Startup Autobahn. Ziel ist es, innovative Start-ups aus der ganzen Welt mit ihren Ideen an den Standort Stuttgart zu bringen. Dem Zusammenschloss gehören unter anderem auch Daimler, ZF Friedrichshafen und die Universität Stuttgart an. Unter dem Dach von Startup Autobahn arbeiten sie in konkreten, auf eine Dauer von 100 Tagen angelegten Pilotprojekten mit den Start-ups zusammen. Wie der Sportwagenhersteller mitteilt, hat er in den vergangenen zwei Jahren rund 50 Projekte im Rahmen von Startup Autobahn realisiert. Rund ein Drittel der Ergebnisse fließe in die Serienentwicklung ein, hört man. Das konkrete Testprojekt soll Mitte 2019 abgeschlossen sein.