VDA, Bernd Gottschalk
Beurteilt exklusiv für AUTOMOBIL PRODUKTION die Lage führender Zulieferer: Professor Dr. Bernd Gottschalk, Geschäftsführer AutoValue und ehemals VDA-Präsident. (Bild: VDA)

Preh war und ist eine Firma, die unter besonderer Beobachtung steht: Unter der Ägide eines Finanz-investors, der Deutschen Beteiligungs AG, entwickelte sich der Bad Neustädter Zulieferer prächtig, baute Auslandswerke sowie Kundenportfolio aus – und das noch im anspruchsvollen Premium-Segment. Es wurde kontinuierlich und gut geführt, nicht zerschlagen oder kurzfristig "durchgereicht", und über die Jahre ein beachtliches profitables Wachstum erzielt. Vieles lief so, wie man es von Finanzinvestoren gemeinhin nicht erwartet: Prüfung bestanden. Umso mehr konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf den Eigentümerwechsel. Erneut wurde Preh ein Musterbeispiel. Der chinesische Partner war seit langem bekannt, die Kunden wurden rechtzeitig einbezogen, das Management bleibt (beteiligt) an Bord. Selbst die zeitliche Staffelung des Übergangs sowie Kontinuität im Aufsichtsrat schafften überall Vertrauen: Prüfung erneut bestanden. Nun geht es an die Umsetzung des "Preh goes global" als eigenständige Einheit unter dem Joyson-Dach. Bei so viel kluger Regie sollte Preh weiteres Wachstum auf den Triade-Märkten wie auch auf dem Home-Turf des neuen Eigentümers gelingen. So wäre beispielhaft demonstriert, dass ein chinesischer Investor nicht den ‚Ausverkauf‘ deutscher Zulieferer bedeutet und eine asiatischer werdende Wertschöpfungskette nichts Nachteiliges sein muss, sondern neue Potenziale erschließt. Dann erhielte Preh zu Recht das Prädikat eines modernen, global ausgerichteten und zukunftsfähigen Zulieferers.

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