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Es gebe keinen Vertragsbruch, erklärte das Unternehmen schon vor Wochen. Denn das Michelin-Werk in Hallstadt sei nicht mehr konkurrenzfähig, weil die Nachfrage nach den dort produzierten 16-Zoll-Reifen sinke. (Bild: Michelin)

Mit einer Kundgebung haben die Beschäftigten des Reifenherstellers Michelin am Freitag gegen die geplante Werksschließung in Hallstadt (Landkreis Bamberg) protestiert. "Wir möchten ein Signal setzen: Hey, uns gibt's noch", sagte Helmut Weggel, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender. Der französische Hersteller plant die Produktion bis Ende Januar 2021 einzustellen. Zuerst hatte der Bayerische Rundfunk darüber berichtet.

Aus Sicht des Betriebsrats verstößt das Unternehmen damit gegen den Tarifvertrag. Der Vertrag sichere alle Standorte von Michelin in Deutschland bis Ende 2022. "Wenn der Tarifvertrag gebrochen wird, ist das auch für die anderen Werke problematisch", sagte Weggel. Es gebe keinen Vertragsbruch, erklärte das Unternehmen schon vor Wochen. Denn das Werk sei nicht mehr konkurrenzfähig, weil die Nachfrage nach den dort produzierten 16-Zoll-Reifen sinke.

Zur Kundgebung vor dem Werkstor kamen nach Schätzungen des Betriebsrats rund 1.000 Teilnehmer. Neben den fast 860 Beschäftigten seien Vertreter der Gewerkschaft, Politiker und Mitarbeiter von umliegenden Unternehmen gekommen. "Wir konnten den Druck Richtung Frankreich nochmal erhöhen", sagte Betriebsratsvorsitzender Josef Morgenroth.

Die Produktion soll noch bis Montagmorgen stillstehen. In Absprache mit der Geschäftsleitung werden die Stunden aber nachgeholt. "Das ist unsere fränkische Mentalität: Jetzt zeigen wir ihnen erst recht, was wir hier schaffen", sagte Weggel.

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dpa