Just da General Motors seine Indien-Pläne für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt hat, legt PSA seine auf den Tisch. Wie der französische Autobauer mitteilte, habe man ein Joint-Venture mit der indischen CK Birla Group geschlossen. Mit dem neuen Partner will man rund 100 Millionen Euro in den Aufbau einer Fahrzeugfertigung stecken. Produziert werden dort auf die Bedürfnisse des indischen Marktes zugeschnittene Fahrzeuge. Das Werk soll im Bundesstaat Tamil Nadu an der südöstlichen Spitze Indiens gebaut werden. Dort betreibt die CK Birla Group bereits eine Fertigung für Mitsubishi. Die Produktionskapazität des geplanten PSA-Werks wird mit rund 100.000 Einheiten pro Jahr angegeben. Der Produktionsstart steht für 2020 im Plan.
Für die Franzosen ist das der zweite Anlauf auf dem Subkontinent. 1998 war PSA als einer der ersten globalen OEMs mit einer eigenen Fertigung nach Indien gegangen, gebaut wurde dort der Peugeot 206. Bereits 2001 verabschiedete sich der Konzern aber wieder, nachdem man sich zuvor mit dem damaligen Partner Premier Automotive Limited überworfen hatte.
Indien gilt als einer der wichtigsten, aber auch als einer der schwierigsten Entwicklungsmärkte weltweit. Nach Einschätzung von IHS Automotive wird der Absatz von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen von 3,4 Millionen Einheiten im vergangenen Jahr auf 6,1 Millionen Einheiten im Jahr 2023 ansteigen. Beherrscht wird der Markt von Maruti Suzuki; sehr erfolgreich sind aktuell Renault und Hyundai unterwegs.