Anfang 2014 hat Qoros das erste Auto in China an den Verkaufsstart gebracht. Von deutschen Managern um Mastermind Volker Steinwascher binnen weniger Jahre aufgebaut und bereits als potenzieller VW-Jäger gehandelt, steckt das junge Unternehmen seither in einer Dauerkrise von Existenz bedrohenden Ausmaßen. Ende 2014 war Steinwascher in Ruhestand verabschiedet worden, im Februar 2015 musste Qoros-Chef Guo Qian aufgrund desolater Verkaufszahlen den Hut nehmen. An seiner Stelle installierten die Investoren, der chinesische Autobauer Chery und die israelische Investmentgesellschaft Quantum, Phil Murtaugh als neuen Boss. Der Ex-GM-Manager kam von Coda Automotive, einem chinesischen Startup zur Entwicklung von Elektroautos. Murtaugh, ein exzellenter Kenner des chinesischen Marktes, sollte den Absatz von Qoros in Schwung bringen. Als eine der ersten Maßnahmen verpasste er der Marke ein stärker auf die chinesischen Kunden zugeschnittenes Marketing-Konzept. Zudem stellte die Marke erst kürzlich mit dem Qoros 5 einen SUV mit E-Antrieb vor.
Tatsächlich hat der Qoros-Absatz unter Murtaughs Führung im Jahr 2015 um 170 Prozent zugelegt, blieb aber mit 14.000 Einheiten immer noch weit hinter dem Ziel von 35.000 Fahrzeugen zurück.
Der Rücktritt Murtaughs hat nun in China neue Spekulationen ausgelöst, inwieweit die Investoren noch zu der Marke stehen. Repräsentanten von Chery wie auch Quantum hatten in der Vergangenheit immer wieder betont, die nötige Geduld mitzubringen, um das junge Unternehmen zum Erfolg zu führen.
Bis ein neuer Chef gefunden ist, übernimmt Aufsichtsratschef Anning Chen die operative Führung des Unternehmens.
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Frank Volk