Obwohl Renault und Nissan inzwischen auch bei den Antriebstechnologien eng verwoben sind und etwa 75 Prozent des aktuellen Motorenprogramms teilen, soll es Kritik an der Geschwindigkeit gegeben haben, mit der Raposo die Integration vorangetrieben hat. Zudem macht Renault im Zusammenhang mit dem Dieselskandal keine gute Figur. Zwar bekommt hier VW die Dresche, gleichwohl stehen auch die Franzosen mit massiv über den Herstellerangaben liegenden Abgaswerten beim Diesel in der Kritik.
Angesichts einer erwarteten deutlichen Verschärfung der Emissionsvorschriften soll Brunet nun mit Hochdruck die Integration der Powertrain-Sparten der beiden Hersteller vorantreiben. Ein Schwerpunkt dürfte hierbei die Elektromobilität spielen. Hier haben Nissan und Renault gemessen an der sonst engen Verzahnung überraschend lange getrennt voneinander operiert.
Brunet arbeitet bereits seit 27 Jahren bei Renault. Seit er 1989 aus der Luftfahrtindustrie zum französischen Autobauer kam, hat er unter anderem für das Formel 1-Team gearbeitet, war maßgeblich an der Neustrukturierung des Engineering-Bereichs im Jahr 2000 beteiligt und war unter anderem Projektmanager für den für Renault-Nissan entwickelten 2.0 Liter-Dieselmotor. Seit 2013 verantwortet Brunet das Modellprogramm von Renaults Mittelklasse-Fahrzeugen. Offiziell tritt er am 1. Januar den neuen Job als Powertrain-Chef an.