Die drei Autobauer Renault, Nissan und Mitsubishi wollen nach dem Skandal um Carlos Ghosn ihrem Bündnis ein neues Entscheidungsgremium verpassen. Es soll nun eine Instanz eingerichtet werden mit der Aufgabe, die Abläufe und die Governance zu überwachen, teilten die Konzerne mit. Renault-Chairman Jean-Dominique Senard wird hier auch als Chairman fungieren. Nissan-CEO Hiroto Saikawa, Renault-CEO Thierry Bollore und der Mitsubishi-Chef Osamu Masuko sollen dem Board ebenfalls angehören.
Senard sei auch ein "selbstverständlicher Kandidat" für den Posten als Vice Chairman und Director bei Nissan. Das deutet darauf hin, dass das Dreierbündnis bei einer strittigen Frage auf eine Einigung zusteuert. Frankreich ist der größte Aktionär von Renault und der Konzern hält 43 Prozent der Anteile an Nissan. Nissan wiederum besitzt 15 Prozent der Renault-Anteile. Seit der Verhaftung von Ghosn soll es Spannungen in der Partnerschaft zwischen Renault und Nissan gegeben haben. Besonders die Franzosen sollen sich gesorgt haben, dass die von Ghosn geführte Allianz ins Wanken geraten könnte.
Das neue Gremium werde das einzige Organ sein, das die Allianz kontrolliere und die von Ghosn geschaffenen Strukturen ersetze, hieß es weiter. "Als solches wird es das Gesicht und der wichtigste Motor für den Neuanfang der Allianz sein". Das neue Board plant, sich monatlich entweder in Paris oder Tokio zu treffen.