Renault Kwid für den indischen Markt

Das vor einigen Monaten vorgestellt Klein-SUV Kwid soll die Absatzzahlen von Renault im Iran beflügeln. (Bild: Renault)

Nach dem Fall des Embargos hat inzwischen ein regelrechter Run der Autoindustrie auf den Iran eingesetzt. Grund: durch die Handelschranken im Zusammenhang mitr dem Atomstreit gibt es im Automobilsektor des 75-Millionen-Landes enormen Nachholbedarf. Zudem gilt der Iran im Gegensatz zu zahlreichen anderen Hoffnungsmärkten als industriell gut entwickelt und hat eine relativ wohlhabende Bevölkerung. Entsprechend positiv sehen die Szenarien speziell für die Autoindustrie aus. Nach einer Halbierung der Verkaufszahlen von 1,7 Millionen Einheiten im Jahr 2011 auf 791.000 verkaufte Fahrzeuge 2013, hat sich der Markt auf knapp über eine Million Einheiten in diesem Jahr erholt. Für die nächsten Jahre erwarten die Marktexperten von IHS Automotive Wachstumssprünge in der Größenordnung von 10 Prozent pro Jahr, verweisen aber auf das nachwievor hohe politische und ökonomische Risiko, etwa durch den niedrigen Ölpreis.

Dieses Risiko sieht auch Jerome Stoll, innerhalb der Renault Gruppe nicht nur Chief Performance Officer, sondern auch noch für die Sparten Marketing und Vertrieb zuständig. Gleichwohl hält er den Iran für “einen der größten Zukunftsmärkte der Welt, den es für die Automobilindustrie zu erobern gilt”. Die Franzosen sind wild entschlossen, sich ein großes Stück vom Kuchen heraus zu schneiden. Bis 2018 will man den Absatz von rund 27.000 Einheiten im vergangenen Jahr auf 300.000 Einheiten mehr als Verzehnfachen. Zwischen 2018 udn 2020 wird der Iran nach Stolls Einschätzung zu einem der Top-3-Märkte von Renault weltweit. Die optimistische Prognose fusst auf dem Umstand, dass Renault auch während des Embargos engen Kontakt zu seinen Partnern Iran Khodro und Pars Khodro, die größten Kontraktfertiger im Land, gehalten hat und deshalb die Produktion nun rasch hoch fahren kann. Aktuell verkaufen und fertigen die Franzosen den Logan und den Logan Pick-up im Land, geprüft werde die Markteinführung des Duster 4×4, zudem auf der Liste möglicher Modelle für den Iran steht das vor kurzem vorgestellte Klein-SUV Kwid.

Das ausführliche Interview mit Jerome Stoll über die Pläne von Renault im Nahen Osten lesen Sie hier.

Das Interview wurde zudem im neuen Sonderheft Global Automotive Business von AUTOMOBIL PRODUKTION veröffentlicht.

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Frank Volk

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