Mehrere Personen schneiden das Band zur Werkseröffnung durch.

Freude bei der Werkseröffnung Teruel: Minusgrade im Winter verzögerten die Fundamentarbeiten. Baubeginn war im August 2016. (Bild: Röchling)

Spanien war Röchling Automotive bisher mit einem Standort in Araia (Álava/Baskenland) vertreten. Die Kapazitäten dort reichten nicht mehr aus, um die Kundenaufträge auf der iberischen Halbinsel zu bearbeiten. Das jetzt eröffnete Werk in Teruel fasst 40.000 Quadratmeter. Dort produziert Röchling nun Kunststoffteile und Komponenten für die Automobilindustrie. Teruel ist der 40. Standort der weltweit tätigen Röchling Automotive-Gruppe. Der Zulieferer nahm für den Erwerb des Grundstücks, den Bau der Halle und den Maschinenpark 16 Millionen Euro in die Hand. 

Von Teruel zu Ford, GM, PSA und Seat-Volkswagen

Im Werk in Teruel werden Radhausverkleidungen, Deflektoren und Designabdeckungen für den Autohersteller Ford und dessen Werk in Valencia produziert. Ende dieses Jahres kommen Windläufe hinzu. Für 2018 sind zusätzlich aktive Luftklappensysteme (Active Grille Shutter) und SCR-Tanks geplant. „Mit unserem neuen Werk können wir die steigende Nachfrage optimal bedienen sowie Lieferzeiten und Logistikkosten reduzieren“, sagt Renzo Magnabosco, kaufmännischer Geschäftsführer von Röchling Automotive Europa Süd. Der neue Standort sei strategisch ideal in der Mitte eines Dreiecks gelegen und bestens geeignet, künftig auch das Werk von GM in Zaragoza und von Seat-Volkswagen in Martorell zu beliefern. „Über eine gute Anbindung sind darüber hinaus die Werke von Nissan in Barcelona und PSA in Madrid schnell zu erreichen“, so Magnabosco weiter.

Röchling plant weitere Investitionen

In den nächsten Jahren soll der Standort in Teruel weiter ausgebaut werden. Röchling Automotive hat zu diesem Zweck bereits sein Interesse an zusätzlichen 40.000 Quadratmetern Fläche angemeldet. „Die Erfahrung zeigt, dass unsere neu errichteten Werke schon bald an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Darauf sind wir vorbereitet“, erläutert Luca Guella, technischer Geschäftsführer von Röchling Automotive Europa Süd. Zwischen 2018 und 2019 sind fünf weitere Produktionsmaschinen geplant, die Produktionsstätten können von 7.000 Quadratmeter auf 15.000 Quadratmeter nahezu verdoppelt werden.

Aktuell beschäftigt das neue Spanien-Werk etwa 30 Mitarbeiter. Im Jahr 2019 will Röchling Automotive die volle Produktionskapazität erreicht und bis dahin 21 Millionen Euro investiert haben. Zu diesem Zeitpunkt sollen dann knapp 100 Mitarbeiter beschäftigt sein.

Suche nach qualifizierten Mitarbeitern

Eine wesentliche Herausforderung liegt laut Röchling darin, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden, da in der Region keine weiteren Spritzgussunternehmen im Bereich Kunststofftechnik ansässig sind. „Wir haben daher ein umfassendes Schulungsprogramm aufgelegt“, sagt Tamara Tonioni, Personalleiterin von Röchling Automotive Europa Süd. Im Rahmen dieses Programms werden die neuen Mitarbeiter bis zu drei Monate im italienischen Leifers, dem Sitz von Röchling Automotive Europa Süd, weiterqualifiziert.

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