Während der russische Gesamtmarkt im ersten Halbjahr um 36 Prozent einbrach und auch die Premium-Hersteller leiden, geht die Party im Luxus-Bereich weiter. Laut einem Bericht der russischen Agentur Skrin kletterte der Absatz von Luxusautos um 95 Prozent: Wurden im selben Zeitraum des Vorjahres 266 Fahrzeuge jenseits der 100.000-Euro-Marke verkauft, waren es nun 545.
Dabei ist es die im Februar an den Verkaufsstart gegangene Mercedes S-Klasse Maybach, die das gesamt Segment nach oben treibt. Offizielle Zahlen gibt es von Daimler nicht. Laut Informationen von AUTOMOBIL PRODUKTION geht rund die Hälfte der 545 verkauften Fahrzeuge auf die Kappe der Über-S-Klasse. Ansatzweise mithalten kann da nur noch Rolls Royce. Die zur BMW Group zählende Edelmarke steigerte den Verkauf um 40 Prozent auf 87 Einheiten.
Allerdings gibt es unter den Autoedlen nicht nur Gewinner. So ging der Bentley-Absatz um 15 Prozent auf 103 Einheiten zurück, Maserati verkaufte 46 Fahrzeuge, 16 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2014.
Bemerkenswert an den publizierten Zahlen: Auto-Luxus beschränkt sich in Russland auf den Raum Moskau. Dort wurden 80 Prozent aller Edelkarossen verkauft, auf Platz 2 kommt im nationalen Ranking St. Petersburg mit 7 Prozent. Einen Widerspruch zwischen Wirtschaftskrise und dem Boom bei teuren Autos sieht IHS Automotive nicht. Im Gegenteil: Offenbar betrachten reiche Russen den Kauf besonderer Fahrzeuge als Geldanlage in wirtschaftlich miesen Zeiten.
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Frank Volk