Wie die russische Statistik-Agentur RosStat bekannt gab, bauten die OEMs in Russland 89.000 Autos im vergangenen Monat. Gleichwohl fällt die Bilanz für die ersten fünf Monate des Jahres nach wie vor negativ aus. 434.000 Pkw fertigten die Hersteller von Januar bis einschließlich Mai. Das entspricht einem Rückgang um 20,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Nur die wenigsten haben wohl mit einer Erholung der Fertigungszahlen im Mai gerechnet. Schließlich meldeten zuletzt zahlreiche OEMs, dass sie ihre Produktion für teilweise Wochen pausieren lassen. So standen beispielsweise bei AvtoVAZ Fertigungslinien in den Werken Togliatti und Izhevsk für mehrere Tage still.
Indessen verdichten sich laut dem Analyse-Institut IHS Automotive die Anzeichen, dass der russische Automarkt die Talsohle der Krise durchschritten habe. Ein Indiz dafür sei auch die Tatsache, dass der Nutzfahrzeug-Markt in den vergangenen zwei Monaten wachsende Absatzzahlen vorweisen konnte.
IHS führte diese Anzeichen der Erholung jedoch nicht auf sich verbessernde gesamtwirtschaftliche Faktoren in Russland zurück. Vielmehr sei die Ausgangssituation so miserabel, dass es eigentlich nur noch besser werden kann. Doch auch wenn sich nun eine leichte Erholung abzeichnet, prognostizieren die IHS-Analysten einen Rückgang der Pkw-Produktion für das Gesamtjahr. 1,09 Millionen Autos werden voraussichtlich 2016 in Russland vom Band rollen. Zum Vergleich: 2015 waren es noch 1,19 Millionen Pkw.