Es war das wahrscheinlich meist veröffentlichte Foto von der North American International Auto Show (NAIAS) 2018 wie sich Daimler-Chef Dieter Zetschte und Arnold Schwarzenegger am Bug der neuen G-Klasse zuprosten. Auf solche Bilder wird man 2019 in Motown wohl verzichten müssen. Wie Automotive News schreibt, stehe ein Auftritt von Mercedes-Benz bei der Detroit Autoshow 2019 auf der Kippe.
Grund: man habe für den nordamerikanischen Markt schlicht kein passendes neues Auto für den US-Markt im Programm, dessen Erscheinen zeitlich zum Messetermin im Januar passe, wie ein namentlich nicht genannter Manager dem Branchenmagazin sagte. Das bedeute allerdings keine grundsätzliche Abkehr von Detroit.
Das mögliche Fernbleiben von Mercedes von der größten klassischen Automesse in den Staaten liegt voll im Trend. Für immer mehr Hersteller sind traditionelle Automessen wie der Autosalon in Genf in Genf, die IAA in Frankfurt oder eben die NAIAS in Detroit nicht mehr erste Wahl zu Vorstellung neuer Fahrzeuge, stellt IHS Markit fest. Zum einen, weil die Autobauer zunehmend neue Formate wie IT-Messen nutzen, um technologische Highlights zu setzen. Zum anderen gehen die Autobauer dazu über, eigene Events zur Vorstellung neuer Fahrzeuge aufzubauen. Dadurch könne man sicher stellen, dass man mehr mediale Aufmerksamkeit erhält, als in der News-Flut einer großen Messe.
Für Detroit wäre das Wegbleiben von Mercedes ein harter Schlag. Konzernchef Dieter Zetsche hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass es sich in Detroit besonders wohl fühlt und aus seiner Zeit als Chrysler-Chef dem Standort besonders verpflichtet fühlt. So gehörte Daimler zu den Herstellern, die am NAIAS-Auftritt festhielten, als die Autokrise in Detroit am tiefsten war und dort auch für die NAIAS die Lichter auszugehen drohten.