Abgasmessungen bei Volkswagen

Abgasmessungen bei Volkswagen: Bei den Wolfsburgern schlägt die Umstellung auf das neue Prüfverfahren (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure) nach wie vor am stärksten durch. (Bild: Volkswagen)

VW rechnet wie auch die Tochter Porsche weiter mit Belastungen für die Verkäufe in den kommenden Monaten, wie die Unternehmen am Freitag (12. Oktober) mitteilten. Bei den Wolfsburgern schlägt die Umstellung auf das neue Prüfverfahren (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure) nach wie vor am stärksten durch. Die Kernmarke VW Pkw und andere der 12 Fahrzeugmarken des Konzerns hatten bereits schwache Auslieferungszahlen vorgelegt - nun stand für den September in toto mit 827.700 ausgelieferten Fahrzeugen ein Minus von 18,1 Prozent zu Buche.

Volkswagen kommt unter anderem wegen der Vielzahl an Motor-Getriebevarianten bei der Typgenehmigung seiner Fahrzeuge mit WLTP nur schleppend voran, andererseits waren die Ingenieure des Konzerns in der Dieselkrise zudem noch mit anderen Dingen wie Softwareupdates für manipulierte Dieselautos beschäftigt. Seit dem 1. September dürfen keine Fahrzeuge mit alten Prüfstandards mehr zugelassen werden. Das führte in den Monaten Juli und August zu einem Abverkauf alter Autos. So steht im Volkswagen-Konzern nach neun Monaten noch ein Plus von 4,2 Prozent auf 8,13 Millionen Fahrzeuge zu Buche.

Aber die kommenden Monate bleiben schwierig. "Auch im Oktober werden wir in Europa noch Auswirkungen sehen, für November und Dezember rechnen wir in dieser Region wieder mit stärkeren Monaten", sagte VW-Konzernvertriebschef Christian Dahlheim.

Neben den Problemen in Europa, wo im September über ein Drittel weniger Autos an Kunden ausgeliefert wurden als im Vorjahresmonat, läuft es derzeit auch in China nicht mehr so rund. Chinesische Kunden warten wegen des Zollstreits mit den USA ab und greifen nicht mehr so beherzt im Autohaus zu. China steht derzeit fast für die Hälfte aller Auslieferungen im VW-Konzern - da fällt ein Rückgang um zuletzt fast 6 Prozent schmerzlich ins Gewicht.

Die Sportwagentochter Porsche - Renditeperle im Konzern - hat nach neun Monaten rund 6 Prozent Autos mehr verkauft als im Vorjahr, insbesondere im Juli und August gaben die Stuttgarter Gas. Auch hier dürften die kommenden Monate, wie auch schon der September, eine Herausforderung bleiben. Porsche-Vertriebschef Detlev von Platen geht davon aus, am Jahresende mindestens pari herauszukommen und die Auslieferungszahl des Vorjahres erreichen zu können. Die VW-Premiumtochter Audi hatte es im September gut ein Fünftel weniger Autos verkauft als vor einem Jahr.

Bei BMW sorgt die WLTP-Umstellung durch die Hintertür für Kopfzerbrechen, denn eigentlich hat der Konzern das Thema der Zertifizierung seiner Automodelle bereits fast abgehakt. Doch auch bei den Münchenern stand im September in Europa ein Absatzrückgang von knapp 5 Prozent zu Buche, was allerdings auch am schwachen Markt in Großbritannien lag. Mit Verweis auf die "Verwerfungen" am Markt durch WLTP und die hohen Rabatte hatte BMW vor gut zwei Wochen sogar seine Gewinnprognose senken müssen.

BMW-Vertriebsvorstand Pieter Nota sprach angesichts "außergewöhnlicher Herausforderungen" von einem stabilen Absatzergebnis. Bei der Marke BMW legten die Verkäufe um 0,8 Prozent auf 200.710 Autos zu. Den Rückstand auf Mercedes-Benz aus dem Daimler-Konzern beim Verkauf von Premium-Autos konnten die Bayern so aber nicht verkürzen, obwohl die Schwaben einen herben Absatzeinbruch zu verkraften hatten. Nach neun Monaten hat Mercedes-Benz einen Vorsprung von knapp 149.000 Autos.

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dpa