Laut dem Bericht haben VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch und Niedersachsens Ministerpräsident Weil den Kontakt zu Cromme gesucht, der zu den profiliertesten deutschen Top-Managern der vergangenen Jahrzehnte zählt. Der 72-jährige Manager hat einst die Fusion zwischen Thyssen und Krupp gestaltet und ist aktuell Aufsichtsratsvorsitzender von Siemens. Den Kontakt zu Cromme habe man insbesondere aufgrund dessen Erfahrung im Umgang mit US-Behörden gesucht. Hintergrund: Auch gegen Siemens wurde vor Jahren wegen eines Schmiergeldskandals in den USA ermittelt. Dass es für den Industrieriesen letztlich glimpflich ausging, wird in hohem Maß dem Einsatz Crommes zugeschrieben.
In der von vielen Unwägbarkeiten gepflasterten VW-Affäre um manipulierte Abgaswerte gelten die möglichen wirtschaftlichen Folgen in den USA als größtes Risiko. Während in Europa bei der Problemlösung der Schwerpunkt auf der technischen Seite und der Eindämmung des Imageschadens liegt, hat der Fall in den Staaten eine starke umweltpolitische Dimension. Es drohen Strafen in Milliardenhöhe und eine noch nicht abzuschätzende Klageflut.
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Frank Volk