„Wir blicken tief in die Fahrzeugelektronik der Zukunft. Mit diesem Wissen haben wir die Abhängigkeiten zwischen Hardware und Software völlig neu bewertet“, sagt Matt Johnson, Senior Vice President bei NXP Automotive. „Die Software von morgen wird Autos autonom fahren lassen. Wir stellten jedoch fest, dass wir - um diese Software zu entwickeln - erst ein Mal die Hardware neu erfinden mussten. Wir bauen daher künftig Hardware, die eine identische Softwareentwicklung für mehrere unterschiedliche Produkte und Anwendungen ermöglicht, um so den Entwicklungsaufwand ganz erheblich zu reduzieren.“
Der Trend geht weg von einzelnen Komponenten und hin zu umfassenden Systemarchitekturen – und eigentlich besser gesagt sogar in Richtung von Baukastensystemen für Halbleiter-Architekturen. Seit NXP das Unternehmen Freescale übernommen hat, so CTO Lars Reger, sei man ein Vollsortimenter, der alles liefern kann, was im Auto an Silizium verbaut wird. NXP sei nun in der Lage, mit OEMs und Tier1-Zulieferern über ganze Systemebenen zu sprechen.
Die S32-Plattform entwickelte NXP für Fahrzeugfunktionen mit den höchsten Anforderungen an die funktionale Sicherheit, wie es beispielsweise das autonome Fahren verlangt. Gleichzeitig verzehnfachte sich laut Reger die zur Verfügung stehende Rechenleistung und macht auch Over-the-Air-Updates möglich.
Bislang stellte NXP den OEMs nur Pre-Silicon-Emulationsmodelle zur Verfügung. Das ändert sich. Erste S32-Samples sollen den acht Kunden ab dem nächsten Jahr zur Verfügung stehen. Die Volumenproduktion wird in etwa drei Jahren beginnen, kündigte der CTO von NXP an. Um welche acht Autohersteller es sich handelt, wollte NXP nicht verraten.