So gab der Hersteller – infolge des Staatsbesuches von Chinas Präsident Xi Jinping – bekannt den Chery-Iran Auto Industry Park in der Nähe von Teheran massiv auszubauen. Wie groß genau die Erweiterung des Werks am Rande der 15-Millionen-Metropole ausfällt ist allerdings nicht überliefert. Die 2009 gebaute Fabrik verfügt derzeit über eine Produktionskapazität von 60.000 Einheiten pro Jahr. Darüber hinaus unterhält Chery ein Händlernetz, das 150 Betriebe umfasst.
So profitierte der Automobilhersteller aus dem Reich der Mitte bislang von der fehlenden Konkurrenz. Westliche Autobauer durften sich schließlich nicht in dem ehemals als Mullahkratie verschrienem Land Blicken lassen. So setzte Chery im vergangenen Jahr fast 87.000 Autos im Iran ab.
Nach dem die Sanktionen aber nun aufgehoben wurden, ist der Bann gebrochen. Die Meldungen häufen sich, dass westliche OEMs die lokale Produktion in dem 75-Millionen-Einwohner Land wieder hochfahren. Da Konkurrenz bekanntlich das Geschäft belebt, wittert nun auch Chery Morgenluft. 100.000 Autos wollen die Chinesen im Jahr 2018 in dem Land verkaufen. Damit das gelingt soll nicht nur die lokale Fertigung erweitert werden, der China-OEM will ab sofort jedes Jahr zwei bis drei neue Modelle im Iran auf den Markt bringen.
In einer ersten Einschätzung prognostiziert das Analyse-Institut IHS aber erstmal einen Absatzrückgang für Chery. Der Grund: Nach dem Fall der Sanktionen warten die persischen Kunden zunächst auf qualitativ bessere Autos, welche westliche OEMs bald auf den Markt bringen dürften. Darunter leiden werden die Marken, die bereits auf dem iranischen Markt vertreten sind – also auch Chery.
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Gabriel Pankow