VDA, Bernd Gottschalk
Beurteilt exklusiv für AUTOMOBIL PRODUKTION die Lage führender Zulieferer: Professor Dr. Bernd Gottschalk, Geschäftsführer AutoValue und ehemals VDA-Präsident. (Bild: VDA)

Alle vier Jahre stellt das Management die Strategie auf den Prüfstand. Das ist ein hochlöblicher Grundsatz, aber derzeit muss sich Sonceboz wahrlich keine Sorgen machen, mit seinen Geschäftsfeldern schlecht positioniert zu sein. Ob es die Mechatronik, die Mikrotechnik, der Elektromagnetismus allgemein, das Motormanagement, die Elektrifizierung der Nebenaggregate im Antriebsstrang oder das dynamische Lichtquellenmanagement im Besonderen sind, das Familienunternehmen aus dem Berner Jura ist glänzend aufgestellt. Je komplexer die Technologie, so scheint es, desto wohler fühlt sich die Schweizer Hightech-Schmiede. Einfache Lösungen überlässt man anderen. Das ist solange klug, solange die Pkw-Kunden, wie bei der vollvariablen Ventilsteuerung, oder die Nfz-Kunden, wie bei der Drosselklappensteuerung und bei Abgasturboladern mit variabler Einlassgeometrie, technologischen Mehrwert bei Sonceboz finden. Dort weiß man nur zu genau, dass nicht jede gute Idee eine Innovation wird.

Dennoch: Solche Ideenschmieden, die zudem ehrgeizig genug sind und die Marktführerschaft bei der Mechatronik anstreben, gibt es nicht wie Sand am Meer. Aber Alleinstellungen eben auch nicht. Sonceboz hat sich der komplexen programmierbaren Bewegung als Grundprinzip verschrieben. Präzision und Funktionssicherheit kennt das Unternehmen aus seiner Uhren-Vergangenheit. Daran wird es auch in Zukunft nicht mangeln. Wenn es dann mit seinen Teams auch selbst weiter so beweglich und kreativ bleibt, sollte Sonceboz auch der nächsten Revision der Strategie gelassen entgegen sehen können.

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