Dies geht aus dem Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor. Die deutschen Manager blicken inzwischen ebenso offen pessimistisch auf die heimische Konjunkturentwicklung wie auf die globale (40 Prozent). Die Unsicherheit um das Coronavirus wird diesen Trend nach Ansicht aller Marktteilnehmer weiter manifestieren.
Die Umsatzprognose für die Gesamtbranche fällt erneut negativ aus, und dies bereits im vierten Quartal in Folge. Für den Maschinen- und Anlagenbau insgesamt erwarten die Befragten einen Umsatzrückgang von mindestens vier Prozent. Maßgeblich üben sich Handelskonflikte, die Krise der Autoindustrie und politische Instabilitäten negativ auf die Erwartungen der Befragten aus. "Hinzu kommt, dass wir den beginnenden Corona-Effekt im laufenden Geschäft aber auch strukturell, insbesondere bei Wertschöpfungsketten, registrieren", beobachtet Klaus-Peter Gushurst, Leiter des Bereichs Industries & Innovation bei PwC. "Eine durch ihre Lieferketten und zahlreiche Kunden- und Lieferantennetzwerke so stark global vernetzte und exportorientierte Branche wie der Maschinenbau ist natürlich von den Auswirkungen der Pandemie betroffen. Wir rechnen daher nicht mit einer wesentlichen Aufhellung der Wachstumsprognose in naher Zukunft."
Tatsächlich gibt mehr als die Hälfte der befragten Entscheider an, ihre Geschäftsaktivitäten seien durch das Auftreten und die Ausbreitung des Virus' betroffen. Jedes fünfte Unternehmen wird davon unmittelbar betroffen sein, davon die Hälfte sehr stark. Knapp ein Drittel der Befragten rechnet derzeit mit Umsatzrückgängen aufgrund der Folgen der Pandemie. Im Schnitt beziffern sie den Verlust auf mindestens 10 Prozent des Umsatzes. "Vor allem kleine und mittlere Betriebe fürchten um ihre Umsätze", kommentiert Gushurst "der Ausfall eines Teils der Belegschaft oder auch die Unterbrechung von Lieferströmen können sie weniger gut kompensieren als große Unternehmen."
Im Jahr 2020 planen die befragten Entscheider im Schnitt 6,3 Prozent ihres Gesamtumsatzes zu investieren. Dies ist fast exakt derselbe Anteil wie im Vorjahr. Sieben Prozent der Befragten beabsichtigen, keine Investitionen zu tätigen - mehr als doppelt so viele wie 2019. Der Schwerpunkt der geplanten Investitionen liegt in der Weiterbildung der Mitarbeiter (75 Prozent) vor Forschung und Entwicklung (61 Prozent) und der Nutzung neuer Technologien (59 Prozent). Zukunftsthemen wie die Digitalisierung der Geschäftsmodelle oder die Erhöhung der Nachhaltigkeit gehen 46 Prozent der Unternehmen offensiv an.