LeEco-Gründer Jia Yueting ist inzwischen so etwas wie das chinesische Gegenstück zu Tesla-Gründer Elon Musk. Der Milliardär dreht gerne das ganz große Rad und hat zur Verwirklichung seiner Visionen Elektromobilität und autonomes Fahren entdeckt. Nun also das: Jia kündigte an, in der Provinz Zhejiang einen knapp drei Quadratkilometer großen Industriepark mit einem Werk zur Massenproduktion von Elektroautos hochziehen zu wollen. Das Werk werde mit modernster Technologie ausgerüstet, mit dem Bau werde man so schnell wie möglich beginnen, zitiert China Daily den Milliardär. Investitionssumme für das Projekt: umgerechnet satte drei Milliarden US-Dollar.
Und Jia legt gleich noch nach: In einer zweiten Phase werde man die Kapazität des Werks auf 400.000 verdoppeln.
Freilich ließ der LeEco-Chef sowohl offen, wann das Werk gebaut wird und wann Phase 2 starten wird. Als möglicher Beginn für die Bauarbeiten wird von China Daily die „zweite Jahreshälfte“ genannt. In China hat die Ankündigung der Großinvestition für Verwirrung gesorgt. So ist bislang unklar, ob das Projekt bereits die notwendige staatliche Genehmigung hat oder nicht.
Das Start-up mit Fokus Elektromobilität / autonomes Fahren hat einen Prototypen seines ersten Fahrzeugs, den elektrischen LeSee, bei der Autoshow in Peking im Frühjahr enthüllt. Das futuristische designte Modell hat bei Experten allerdings Zweifel an der Konstrukteurs-Kompetenz aufkommen lassen.
Kritische Stimmen zu Finanzen kommen auf
Kritisch thematisiert wird angesichts der neuerlichen Milliardeninvestition in China, woher das Kapital kommt, das Jia in seine diversen Projekte pumpt und wie solide die Finanzen des Unternehmens sind.
Jia ist auch einer der großen Geldgeber hinter dem Start-up Faraday Future. Das Unternehmen zieht gerade für eine Milliarde US-Dollar eine Autowerk in der Wüste Nevadas hoch.