Das ist die Quintessenz des neu aufgelegten Business-Plans des italo-amerikanischen Konzerns. FCA-Boss Sergio Marchionne sieht gute Gründe für diesen Schritt: So stehen sich sowohl der Dodge Dart, als auch der Chrysler 200 ihre Reifen bei den Händlern platt. Die Nachfrage nach den mittelgroßen US-Limousinen ist mau, ohne Kaufanreize seien die Wagen nicht vom Hof zu bekommen.
Ganz anders die Lage bei der Tochter Jeep. Die Geländewagen-Marke kann fantastische Zuwachsraten für fast alle Modelle vorweisen. Bestes Beispiel ist der Jeep Cherokee: Die Verkaufszahlen des SUV sind von 2009 auf 2015 um sage und schreibe 371 Prozent in die Höhe geschossen. Der Absatz des größeren Grand Cherokee ist im gleichen Zeitraum um immerhin 284 Prozent nach oben gegangen. So passte Marchionne auch die Absatzziele für die Erfolgsmarke an. Im Jahr 2018 sollen nun statt bisher 1,9 Millionen nun 2,0 Millionen Jeep-Modelle abgesetzt werden.
Die Kehrseite des Erfolgs: Fiat-Chrysler kommt mit der Produktion der begehrten SUVs von Jeep und den beliebten Pick-Ups der Tochtermarke Ram nicht mehr hinterher. Die Kapazitäten, die durch die Aussetzung der Fertigung von Dodge Dart und Chrysler 200 frei werden, will der Autobauer nun für die weitaus beliebteren Modelle nutzen.
Gleichwohl kann es sich ein Automobilhersteller von der Größe eines Fiat-Chrysler-Konzerns nicht erlauben, Lücken im Produktportfolio zu haben. Dafür hat Marchionne aber auch schon Idee. Er will Limousinen der Mittel- und Kompaktklasse von anderen Autobauern zukaufen und den Autos ein Dodge beziehungsweise Chrysler Badge verpassen.
Das Analyse-Institut IHS Automotive sieht Marchionnes Pläne durchaus kritisch. SUVs und Pick-Ups seien insbesondere in den USA gerade ein ganz heißes Eisen und das müsse eben solange geschmiedet werden, wie es noch heiß ist. Doch langfristig sei es durchaus gefährlich, alles auf eine Karte zu setzen.
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Gabriel Pankow