Der Diesel ist laut dem Center of Automotive Management (CAM) in den ersten neun Monaten des Jahres 2017 deutlich eingebrochen: Der Absatz ist von einem Marktanteil von 46,5 Prozent in den ersten drei Quartalen vergangenes Jahr auf 40,3 Prozent im gleichen Zeitraum dieses Jahres zurück gegangen. Dagegen entschieden sich laut der aktuelles Studie des CAM-Instituts die Fahrzeugkäufer vermehrt für einen Benziner. Der Marktanteil hier stieg von 51,7 Prozent in den ersten drei Quartalen vergangenes Jahr auf 56,5 Prozent in diesem Jahr an. Studienleiter Stefan Bratzel: „Die Verschiebungen im Antriebsbereich stellen die Automobilhersteller zunehmend vor enorme Probleme. In Kombination mit den steigenden Verkäufen von SUV werden dadurch die CO2-Reduktionsziele von 95 Gramm CO2 pro Kilometer in 2021 gefährdet.“ Laut dem Institut sind die CO2-Emissionen in Deutschland in den ersten 9 Monaten wieder um 0,3 Prozent auf jetzt 128 Gramm CO2 pro Kilometer angestiegen.
Ausblick: Der Diesel wird teurer
Global betrachtet geht das CAM-Institut davon aus, dass sich die Herstellkosten für Benzin- und Dieselfahrzeuge im Zuge sich verschärfender Umweltregularien in den nächsten Jahren signifikant verteuern. „Gleichzeitig werden die Kosten für (reine) Elektrofahrzeuge vor allem durch günstigere Batteriezellkosten pro kWh deutlich sinken und technologische Innovationen insbesondere im Hinblick auf Reichweite und Ladedauer den Kundennutzen erhöhen“, heißt es in der Studie. Voraussetzung dafür sei aber eine entsprechende (Schnell-)Ladeinfrastruktur. Als Basis für diesen Trend zog CAM Annahmen zu den Entwicklungen im politisch-regulativen Umfeld sowie im Hinblick auf die komparativen Wettbewerbsvorteile der Elektromobilität im Vergleich zum Verbrennungsmotor heran.
Alternative Antriebe in Deutschland
Von Januar bis September 2017 verkauften die Hersteller 36.849 Elektrofahrzeuge in Deutschland. Das sind 116 Prozent mehr als noch im gleichen Zeitraum vergangenes Jahr. Dadurch hat sich der Marktanteil von 0,7 auf 1,4 Prozent verdoppelt. Deutlich stärker sind laut CAM dabei die Verkäufe von Plug-In-Hybriden. In den ersten neun Monaten dieses Jahres gingen 20.416 Einheiten an deutsche Kunden. Das entspricht einem Zuwachs von 117 Prozent. Die reinen Elektrofahrzeuge stiegen hingegen 16.433 Einheiten und somit um 114 Prozent an. Vom 1. Januar bis zum 30. September 2017 wurden insgesamt 33.660 Anträge beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gestellt, so CAM. 14.067 Anträge davon entfielen auf Plug-In-Hybride und 19.589 auf BEVs (Battery Electric Vehicles). Autohersteller mit den meisten gestellten Anträgen sind BMW, Renault und VW.