Takata-Chef Shigehisa Takada

Takata-Chef Shigehasi Takada beugt sich nun doch dem Druck, der durch den Rückruf von mittlerweile mehr als 100 Millionen Autos auf ihm lastet. (Bild: Takata)

Der Chef des Automobilzulieferers hat laut der Nachrichtenagentur dpa angekündigt, von seinem Posten zurückzutreten, sobald absehbar sei, dass sich das Unternehmen von dem Massenrückruf erhole. "Ich entschuldige mich dafür, unseren Anteilseignern und anderen von der Problem-Serie Betroffenen Ärger bereitet zu haben", sagte Takada auf einer Aktionärsversammlung.

Der Takata-Konzern braucht dringend Geld und ist deshalb auf Investorensuche. Bislang hätten rund 30 potentielle Investoren ihr Interesse signalisiert, berichtet Reuters. Zu Beginn des Jahres hatte Takada einen Rücktritt noch abgelehnt.

Dem Unternehmen drohen für den Fall, dass ihm die alleinige Verantwortung für das Airbag-Debakel zugesprochen wird, hohe Kosten zu: Die Rede ist davon, die Rückrufe für die Japaner mehr als zehn Milliarden Dollar teuer werden.

Unterdessen müssen nach Toyota, Volkswagen und Honda weitere Autobauer mehr als 2,6 Millionen Fahrzeuge wegen potenziell gefährlicher Takata-Airbags in die Werkstätten beordern. Mazda rief am Donnerstag (30. Juni) weltweit 1,57 Millionen Autos der Modelle RX-8 und Demio zurück, Letzteres wird außerhalb Japans als Mazda 2 angeboten. Mitsubishi holt global insgesamt 608 000 Wagen der Typen Delica und eK Wagon zurück, die meisten davon in Japan selbst.

Ebenfalls in Japan müssen 291.000 Fahrzeuge von Subaru, 93.000 von Mercedes Benz und 47.000 von UD Trucks zurück in die Werkstätten. Das teilten die Hersteller am Donnerstag mit.

Bei den eingebauten Airbags von Takata besteht das Risiko, dass sie zu kräftig auslösen und bei der Explosion Teile der Verkleidung durch das Fahrzeug geschleudert werden. Mindestens 13 Todesfälle und Hunderte Verletzungen werden weltweit mit dem Airbag-Defekt in Verbindung gebracht. Nach derzeitigem Stand müssen schätzungsweise rund 100 Millionen Takata-Airbags weltweit zurückgerufen werden.

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