Tesla Model S

Tesla Model S beim Aufladen: Tesla und SolarCity sind bereits durch Partnerschaften und Musk verbunden, der größter Aktionär und Geburtshelfer beider Firmen ist. (Bild: Tesla)

Das Unternehmen des bekannten Tech-Milliardärs Elon Musk teilte am Dienstag (21. Juni) nach US-Börsenschluss mit, eine Offerte zwischen 26,50 und 28,50 Dollar pro SolarCity-Aktie abgegeben zu haben. Musk hält jeweils beträchtliche Anteile an beiden Unternehmen.

Aus dem Angebot würde sich ein Kaufpreis von ungefähr 2,6 bis 2,8 Milliarden Dollar (2,5 Mrd Euro) ergeben. Das entspricht laut Tesla einem Aufschlag von 21 bis 30 Prozent auf den Schlusskurs von Montag. Tesla will den Betrag in eigenen Aktien bezahlen.

Bei Anlegern sorgte das Übernahmeangebot für heftige Reaktionen. Während die Aktien von SolarCity nachbörslich um zwölf Prozent stiegen, ging es für die Tesla-Papiere um mehr als zwölf Prozent nach unten. Die Tesla-Aktionäre wurden in diesem Jahr bereits über eine Kapitalerhöhung von rund 1,5 Milliarden Dollar zur Kasse gebeten. Nun befürchten viele Anteilseigner eine weitere Verwässerung ihrer Aktien, wenn Tesla mit Solar-City verschmolzen werden sollte. Seit Jahresbeginn hat die Aktie von Tesla - eigentlich über Jahre ein hochgehandelter Liebling der Wall Street - trotz großer Euphorie um den Ende März vorgestellten Mittelklasse-Stromer "Model 3" rund 8,5 Prozent eingebüßt.

Tesla und SolarCity sind bereits durch Partnerschaften und Musk verbunden, der größter Aktionär und Geburtshelfer beider Firmen ist. Durch die Übernahme könnten die Solaranlagen von SolarCity in Teslas Energiesparte eingegliedert werden.

"Wir wären in der Lage, die Kernkompetenzen beider Unternehmen zu maximieren und auszubauen", schrieb das Tesla-Management im Firmen-Blog. Als Ziel geben Musk und seine Mitstreiter aus, Kunden zu ermöglichen, Energie so "effizient und nachhaltig wie möglich" zu nutzen - sowohl beim Autofahren als auch in Eigenheimen, Betrieben oder Geschäften.

Nach der Autoindustrie will Tesla auch den Energiemarkt aufmischen. Seit vergangenem Jahr bietet das Unternehmen Stromspeicher für Haushalte und Unternehmen an. Ende Juli will Tesla eine riesige, "Gigafactory" genannte Batteriefabrik in Nevada eröffnen. Das Projekt ist ein wichtiger Baustein der langfristigen Strategie, in größerem Stil Elektroautos für den Massenmarkt zu fertigen.

SolarCity kündigte in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC an, das Angebot sorgfältig prüfen zu wollen. Angesichts der engen Verflechtungen der Unternehmen wäre es überraschend, wenn der Deal nicht zustandekäme. Mit seiner über 20-prozentigen Beteiligung an SolarCity hat Musk, der auch Vorsitzender des Verwaltungsrats ist und seine Cousins bei der Gründung der Firma unterstützte, enge Vertraute und großen Einfluss bei der umworbenen Gesellschaft.

Tesla ist nicht der einzige High-Tech-Konzern, der den Energiemarkt im Blick hat. So wurde Anfang Juni bekannt, dass Apple im US-Bundesstaat Delaware ein Tochterunternehmen gegründet hat, um überschüssigen Strom aus seinen Solar- und Biogasanlagen in den USA zu vermarkten.

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dpa