Fast schien es so, als hätten es Dieter Zetsche und Bodo Uebber besonders eilig, bei ihrer letzten gemeinsamen Jahrespressekonferenz als Daimler-Vorstände auf die Bühne zu kommen. Bereits um 9 Uhr, und damit eine halbe Stunde früher als im Vorjahr, öffneten sich die Türen der Carl Benz Arena, nur einen Steinwurf vom Mercedes-Stammwerk entfernt. Und vermutlich hätten die zwei Topmanager, die über Jahre Seite an Seite die Geschicke des Autokonzerns prägten, gerne bessere Zahlen vorgelegt, bevor sich bald ihre Wege trennen: Zetsche gibt den Vorstandsvorsitz, Uebber verlässt Daimler.
Zwar gab auch 2018 neue Rekordzahlen, zum achten Mal in Folge. Aber irgendwie waren die Rekorde hingequält und überschattet von den großen Themen, die auf den Herstellern lasten und die Daimler 2018 einen Gewinneinbruch bescherten: die Diskussion um den Diesel, die enormen Probleme bei der Umstellung auf das neue Testverfahren WLTP und Unkenrufe um die Zukunftsfähigkeit der deutschen Autoindustrie und auch der von Daimler.
Dabei, betonte Dieter Zetsche, sei man trotz aller Widrigkeiten bei den zentralen Zukunftsthemen "substanziell vorangekommen". Damit dies auch so bleibt, macht der Autobauer auch 2019 die Kasse weiter auf: Hatte man bereits 2018 die Forschungs- und Entwicklungsleistungen auf das neue Rekordniveau von 9,1 Milliarden Euro hochgezogen, so werde man dieses Niveau auch 2019 halten, kündigte Bodo Uebber an. Ursprünglich hatte man die Summe wieder in den Normalmaß-Korridor der vergangenen Jahre zurückführen wollen.
Die Mittel fließen in neue Fahrzeugmodelle, umweltschonende Antriebe und natürlich in automatisiertes und autonomes Fahren. Dies sei notwendig, um den technologischen Wandel in der Branche federführend zu gestalten. Und diese führende Rolle wollen Zetsche und Uebber doch allzu gerne als Erbe ihren Nachfolger hinterlassen.