Wenn aus Partnern Konkurrenten werden: Der Vermittler von Mitfahrgelegenheiten will 10 Prozent seiner Entwicklungsaufwendungen in die neue Abteilung stecken, schrieb Luc Vincent Vice-President of Engineering bei Lyft auf seinem Blog. Dem sieht Jeremy Carlson, Analyst bei IHS Markit, kritisch entgegen. Laut dem Experten würden eherbliche Kosten auf Lyft zukommen, die das Unternehmen auch vermeiden könnte. Schließlich hat der Uber-Rivale Partner, mit denen der Fahrdienstvermittler an Technologien für selbstfahrende Autos arbeitet. Dazu gehören General Motors, das Technologie-Startup NuTonomy und Google-Schwester Waymo. Letzterer hatte gegen einen Ex-Mitarbeiter geklagt, weil er angeblich 14.000 Dateien gestohlen hatte und in seiner neue Funktion bei Uber verwendet haben soll.
Wenn aus Partnern Konkurrenten werden
Der Rechtstreit zwischen Waymo und Uber macht nur umso deutlicher, wie schnell es zu einer Klage wegen Patentrechtsverletzungen kommen kann. Schlussendlich nahm Waymo die Klage zurück. Doch mit dem Schritt eine eigene Unit zu gründen, um Technologien für das autonome Fahren zu entwickeln, könnte Lyft seine Partnern auf dem falschen Fuß erwischen. Laut Carlson könnten die derzeitigen Kooperationspartner Lyft bald als direkten Konkurrenten einstufen.
In der neuen Division will Lyft an Sensoren arbeiten, die vor allem eine Aufgabe haben: Daten sammeln. Mit diesen Daten, so schreibt Vincent auf seinem Blog, kann das Unternehmen zum einen hochauflösende 3D-Karten aufbauen, zum anderen werden Trainingsdaten im großen Maßstab für selbstfahrende Autos gebraucht. Davon würden laut Vincent auch die Kooperationspartner profitieren: Mit den Daten könnten sie ihre eigenen Entwicklungen von autonomen Fahrzeugen beschleunigen.