
Der Forscherverbund ICCT sieht in besseren Techniken bei herkömmlichen Verbrennungsmotoren noch ein großes Potenzial an CO2-Reduktion. (Bild: Rasulov - Fotolia.com)
Die nötigen Anstrengungen könnten am Ende auch Verbraucher entlasten. "Für die Effizienztechnologien sind zusätzliche Investitionen von 1000 bis 2150 Euro pro Fahrzeug notwendig", erklärte ICCT-Europa-Chef Peter Mock zu einer am Dienstag (22. November) vorgestellten Untersuchung. "Gleichzeitig beträgt die Kraftstoffersparnis - als direkte Folge niedrigerer CO2-Emissionen - 450 Euro pro Jahr und Fahrzeug."
Bis zum Jahr 2025 lasse sich ein Zielwert für den CO2-Ausstoß neuer Autos von 70 Gramm je Kilometer erzielen - "und zwar ganz ohne oder zumindest mit sehr geringen Stückzahlen von Elektrofahrzeugen". Mock geht davon aus, dass auf diese Weise das zunächst bis 2021 festgelegte Ziel von im Schnitt 95 Gramm pro Kilometer für Neuwagen in der EU verschärft werden kann. Für seine Analyse griff der ICCT auf Simulationen und eigene Schätzungen der Kosten zurück.
In der vergangenen Woche hatte die Organisation, die 2015 den VW-Abgas-Skandal mit aufdeckte, eine Studie über Abweichungen zwischen offiziellem und tatsächlichem CO2-Ausstoß vorgelegt. Demnach betrug die Lücke zwischen Herstellerdaten und Kundenerfahrungen zuletzt 42 Prozent. Der Autoverband VDA und das Verkehrsministerium erklärten, die Differenz solle ab 2017 durch neue Testarten abnehmen.
Mock betonte, dass man nur durch die Anwendung besserer Techniken in herkömmlichen Verbrennungsmotoren noch ein großes Potenzial an CO2-Reduktion ausschöpfen könnte. Betrachte man dies zusammen mit einer "flächendeckenden Einführung der Hybridtechnologie", dann sei das 70-Gramm-Ziel bis 2025 durchaus realistisch. "Für einen durchschnittlichen Autokäufer würden sich die Anfangsinvestitionen in die notwendigen Effizienztechnologien nach spätestens drei bis vier Jahren bezahlt machen, und über die Lebendauer des Fahrzeugs ließen sich mehrere tausend Euro an Kraftstoffverbrauch einsparen."
VDA-Präsident Matthias Wissmann setzt auf dem Weg dorthin auch auf neue Spritsorten. Diese könnten Benzin- und Dieselmotoren in den nächsten 10 bis 15 Jahren auf Augenhöhe mit alternativen Antrieben halten, sagte er kürzlich der dpa: "Wir werden auch 2030 noch hocheffiziente Verbrenner brauchen." Gemeint sind klimaneutrale Sorten, die in der Produktion genau so viel CO2 binden, wie sie bei der Verbrennung wieder abgeben. Sie seien aber zum Großteil noch in der Entwicklung und müssten später "kostenmäßig konkurrieren" können.
Sattle die Branche parallel hierzu schon früher stärker auf E-Autos um, werde ihr dies Vorteile bringen, erwartet Mock. Dann sänken die Investitionskosten für das 70-Gramm-Ziel bis 2025 um 200 bis 500 Euro je Wagen. Die Batteriekosten nähmen in den nächsten Jahren stetig ab.
Antriebe: Ohne Diesel geht es nicht
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