Die Gigafactory von tesla in Berlin aus der Vogelperspektive

Tesla veranschlagt einen maximalen Wasserverbrauch von 1,4 Millionen Kubikmetern pro Jahr. (Bild: AdobeStock / Christian)

Wegen des erhöhten Wasserbedarfs im Berliner Umland – unter anderem durch die geplante Ansiedlung des US-Elektroautobauers Tesla in Grünheide – will das Brandenburger Umweltministerium nachsteuern. Zur Erhöhung von Förderkapazitäten für die Versorgung des Gewerbegebietes Freienbrink – einschließlich Tesla – solle ein noch ungenutzter Grundwasservorrat im Raum Hangelsberg erkundet und erschlossen werden. Durch den "Sprung" beim Frischwasserbedarf und beim Abwasseranfall durch das Tesla-Werk in der ersten Ausbaustufe seien "fast sämtliche Reservekapazitäten" aufgebraucht.

Tesla veranschlagt bei voller Auslastung von 500.000 Fahrzeugen einen maximalen Wasserverbrauch von 1,4 Millionen Kubikmetern pro Jahr. Der Wert wurde durch Wassersparmaßnahmen um 30 Prozent gesenkt. Das ist der geschätzte Maximalbedarf unter ungünstigsten Konditionen, im regulären Betrieb soll der Verbrauch deutlich niedriger sein. Für das gesamte Areal, das Tesla mit der Zeit ausbauen könnte, setzte der Konzern einen theoretischen Höchstwert von 3,6 Millionen Kubikmetern Wasser pro Jahr an. Der Autobauer plant den Start seiner Produktion für den Juli.

Eckdaten für künftige Ausbaustaufen fehlen

Die umweltrechtliche Genehmigung für das Projekt durch das Land Brandenburg steht noch aus. Tesla baut bereits mit vorläufigen Genehmigungen für einzelne Bauschritte. Umweltschützer und Anwohner warnen davor, dass die Versorgung mit Trinkwasser Schaden nimmt und ein nahes Naturschutzgebiet von der Fabrik betroffen ist.

Für die Wasserversorgung der ersten Ausbaustufe hat der zuständige Wasserverband Strausberg Erkner (WSE) mit Tesla nach Ministeriumsangaben bereits einen Liefervertrag geschlossen. Für die Versorgung zukünftiger Ausbaustufen mit Wasser gebe es auch Lösungsansätze. Dabei werde der Wasserversorger vom Land finanziell unterstützt. Unter anderem soll auch die Inbetriebnahme eines neuen Wasserwerkes die künftige Versorgung sichern. Zudem gebe es Pläne für den Bau einer Industriekläranlage, die zur Abwasserbehandlung des gesamten Gewerbegebietes Freienbrink geeignet ist.

Das Umweltministerium wies darauf hin, dass Tesla für die nächsten Ausbaustufen der Autofabrik sowie die ins Gespräch gekommene Batteriefertigung noch keine verlässlichen Eckwerte liefern könne. Das hindere den Wasserverband Strausberg Erkner (WSE) an weiteren Planungen. Damit weitere Ausbaustufen genehmigt werden können, brauche es noch strengere Maßgaben zu wassersparenden Fertigungstechniken.

Sie möchten gerne weiterlesen?

dpa