Adient-Zentrale Shanghai

In den USA treffen die Auswirkungen des Coronavirus auch zunehmend die Zulieferbetriebe. (Bild: Adient)

US-Zulieferer wie Dana, Adient und Aptiv haben mitgeteilt, dass sich der Coronavirus nennenswert negativ auf die Finanzergebnisse des laufenden Jahres bemerkbar mache. Darüber hinaus hat Marelli die Einstellung seiner nordamerikanischen Produktion angekündigt. Aptiv gab bekannt, dass es alle verbleibenden Kreditrahmen in Höhe von rund 1,4 Milliarden US-Dollar in Anspruch genommen und die Dividendenzahlungen in Höhe von rund 225 Millionen US-Dollar für dieses Jahr ausgesetzt habe.

Der Zulieferer soll nach eigenen Aussagen derzeit über liquide Mittel zwischen 1,7 und 2,0 Milliarden US-Dollar verfügen. In einigen Einrichtungen wird die Produktion aufgrund von Betriebsschließungen der Kunden und entsprechenden Änderungen der Fahrzeugproduktionspläne heruntergefahren. Angesichts der gegenwärtigen Unsicherheit hat Aptiv auch seine bisherigen Leitlinien zu den Finanzergebnissen für 2020 zurückgezogen. Details sollen mit dem Ergebnisbericht für das erste Quartal im April veröffentlicht werden.

Zulieferer Dana hat über ähnliche Inhalte informiert, jedoch keine Maßnahmen zur Erhöhung der Verschuldung angegeben, die die Sicherstellung der Liquidität garantieren sollen. Dana setzt zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ein, passt seine Produktionspläne an und stellt bestimmte Produktionsanlagen still, um auch die Kosten kontrollieren zu können.

Dana zieht ebenfalls seine früheren Finanzprognosen für das laufende Jahr zurück, die die Auswirkungen des Virusausbruchs nicht berücksichtigt hatten. In der Erklärung sagte Jonathan Collins, Executive Vice President und Chief Financial Officer von Dana: „Wir glauben, dass Dana über ausreichend Liquidität verfügt, um deutlich geringere Produktionsmengen zu bewältigen. Wir passen unsere Kostenstruktur an die geringere Nachfrage an und kombinieren sie mit unserem starken Gleichgewicht.“ Adient hat seine Finanzprognose für das Geschäftsjahr 2020 ausgesetzt, obwohl der Zulieferer bisher keine weiteren Details zu seinen Plänen mitteilte.

Die USA versuchen derzeit, die Ausbreitung des Virus einzudämmen, was sich nun stark auf die lokale Autoindustrie auswirkt. Der Großteil der nordamerikanischen Fahrzeugmontage wurde eingestellt, nachdem die Produktion in Europa bereits länger stillsteht. Marelli hat den Virus nicht als Hauptgrund für die Einstellung der Produktion in Nordamerika angeführt, sondern die mangelnde Nachfrage von OEMs. Wie aus Marellis Ankündigung hervorgeht, werden die OEM-Schließungen die Zulieferer noch stärker als bisher belasten.

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