Auspuff mit Abgasen.

Etwa ein Jahr nach dem ersten Bekanntwerden des Abgasskandals haben die deutschen Verbraucher kein großes Vertrauen in die Herstellerangaben der Automobilhersteller hinsichtlich des Energieverbrauchs ihrer Fahrzeuge. (Bild: Rasulov-Fotolia.com)

Wie eine von YouGov im Auftrag der Initiative Markt- und Sozialforschung durchgeführte repräsentative Studie ergab, sind nur 23 Prozent der Deutschen der Meinung, die Herstellerangaben bei benzinbetriebenen Kraftfahrzeugen seien korrekt, wohingegen 35 Prozent den Angaben misstrauen und 42 Prozent unentschieden sind. Bei Dieselfahrzeugen ist das Vertrauen noch geringer: Nur 17 Prozent der Bevölkerung glauben den Herstellerangaben, dagegen zweifeln mit 41 Prozent mehr als doppelt so viele der Befragten die Angaben an und 43 Prozent sind sich unschlüssig.

Das Vertrauen in die Herstellerangaben bei Elektroautos bewegt sich mit einem Vertrauenswert von 21 Prozent auf einem etwas geringeren Niveau als bei Benzinfahrzeugen, allerdings misstrauen den Angaben nur 30 Prozent der Verbraucher, während mit 49 Prozent sich knapp die Hälfte nicht sicher ist. Bei E-Bikes vertraut ein Viertel der Befragten den Herstellerangaben, ein Fünftel hegt Misstrauen.

Im Gegensatz dazu ist das Vertrauen in die Herstellerangaben zum Energieverbrauch von Haushaltsgeräten wie Kühlschränken, Waschmaschinen, Trocknern, Fernsehern oder Gefrierschränken mit einem Vertrauenswert von um 40 Prozent deutlich höher. Auch bei Energiesparlampen ist das Vertrauen der Deutschen mit 41 Prozent auf einem ähnlichen Niveau. Etwa 20 Prozent der Deutschen misstrauen den Herstellerangaben von Haushaltsgeräten und Energiesparlampen, wobei das Vertrauen in die Angaben bei Fernsehern am höchsten und bei Wäschetrocknern am geringsten ist.

Männer sind, was das Vertrauen in Herstellerangaben zum Energieverbrauch betrifft, skeptischer als Frauen: Während bei Benzinfahrzeugen 28 Prozent der Frauen den Herstellerangaben misstrauen, zweifeln 43 Prozent der Männer. Bei Fahrzeugen mit Dieselmotor zweifeln 33 Prozent der Frauen und 49 Prozent der Männer. Auch bei Haushaltsgeräten liegt der Misstrauenswert der Männer durchgängig acht bis neun Prozentpunkte über dem der Frauen.

Auch mit zunehmendem Bildungsgrad vertrauen die Deutschen den Herstellerangaben weniger. Etwa 40 Prozent der Akademiker misstrauen den Herstellerangaben zum Energieverbrauch von Benzinfahrzeugen, während nur 30 Prozent der Menschen ohne Anschluss den Angaben misstrauen. Bei Dieselfahrzeugen misstrauen 48 Prozent der Akademiker und 33 Prozent der Deutschen ohne Bildungsabschluss. Eine derartige Divergenz tritt jedoch hauptsächlich im Bereich der Herstellerangaben im Hinblick auf den Energieverbrauch von Fahrzeugen auf - im Bereich der Elektrogeräte lässt der Bildungsgrad keine Rückschlüsse auf das Vertrauen in Herstellerangaben zu.

Diese Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH im Auftrag der Initiative Markt- und Sozialforschung, an der 2105 Personen zwischen dem 07.09.2016 und 09.09.2016 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

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dpa