Getriebewerk in Tianjin in China

Die illegale Software soll erkannt haben, wann ein Auto im Rollenprüfstand und wann auf der Straße fuhr. Mit diesen Daten wurde, laut Bereichten der „Bild am Sonntag“, der CO2-Ausstoß automatisch gesteuert. (Bild: Audi)

"Uns liegen keine Informationen zu dem Sachverhalt der CARB (kalifornische Umweltbehörde) vor. Wir werden dem nachgehen, daran arbeitet das Kraftfahrtbundesamt", sagte ein Sprecher von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Montag.

Die deutsche Fahrzeugbehörde soll die Daten bei den Amerikanern anfordern. Erst danach will das Ministerium darauf reagieren, wie der Sprecher ergänzte. Die kalifornischen Beamten entdeckten jüngst in Audi-Modellen mit starker Motorisierung eine Software, mit der anscheinend bei CO2-Emissionen geschummelt wurde. Vor rund vier Monaten fiel die Software bei Labortests des California Air Resources Board (CARB) auf, so ein Insider gegenüber Dow Jones Newswires. Weder Volkswagen noch die CARB haben allerdings bisher die Vorwürfe offiziell bestätigt.

Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer griff Verkehrsminister Dobrindt wegen der neuerlichen Wendung im VW-Abgasskandal scharf an. "Dass Dobrindt bis heute beim Abgasskandal nicht durchgreift, ist der Skandal im Skandal", schimpfte Krischer in der Rheinischen Post. Wieder hätten die US-Behörden die Manipulationen festgestellt und nicht die hierzulande zuständigen Stellen.

Das Verkehrsministerium verwies darauf, dass die umfassenden Nachprüfungen des Kohlendioxid-Ausstoßes verschiedenster Modelle noch nicht abgeschlossen seien und erst im Anschluss eine Bewertung anstehe.

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