Volvo_Kerssemakers_US-Plan

Volvo-Topmanager Lex Kerssemakers: für das Ziel, 2020 auf 140.000 - 150.000 Einheiten in den USA zu kommen, ist das Werk in South Carolina essentiell. Neben den großen Modellen soll auch der XC40 zum Wachstum beitragen. (Bild: Volvo)

Ungeachtet der politischen Unwägbarkeiten unter Donald Trump stehen die Pläne von Volvo in den Staaten: Ende 2018 soll die Produktion im ersten US-Werk in South Carolina hoch gefahren werden, erstes dort produziertes Modell wird der S60. Der spielt am dortigen Markt zwar eine eher  untergeordnete Rolle, die Schweden folgen mit der Wahl ihres US-Erstlings aber dem globalen Rollout-Plan der Marke. Wie Lex Kerssemakers beim Gespräch auf dem Genfer Automobilsalon sagte, will Volvo im ersten vollen Produktionsjahr 60.000 bis 65.000 Autos fertigen. Die Fahrzeuge werden zwar in erster Linie für den US-Markt gebaut, sollen aber auch global exportiert werden.

Noch offen ist, welches Volvo-Modell dem S60 folgen wird. Kerssemakers sagte, dass er eine Entscheidung hierüber in den nächsten sechs bis acht Monaten erwarte.

Vermutlich wird es sich um ein SUV handeln. Bei den Wachstumsplänen für die USA spielen auch bei Volvo Autos in Geländegängeroptik die zentrale Rolle. Deshalb werden die Schweden neben dem XC60 auch den Ende 2017 kommenden XC40 „vom Start weg“ in den USA anbieten. Bedenken, dass das Auto für den US-Geschmack zu klein sein könnte, hat Kerssemakers nicht.

Bis 2020 will der Autobauer wieder in die Absatzhöhen zurückkehren, in denen er 2004 schon mal war und 140.000 – 150.000 Einheiten in den USA verkaufen. Die Voraussetzungen seien hier nach der Entscheidung für den Baus des Werkes sehr gut, der Name der Schweden haben in den Staaten immer noch sehr guten Klang. Unterstützt wird die Sicht des Managers durch die Absatzentwicklung seit der Neuausrichtung der Marke vor drei Jahre: Hatte man 2014 nur noch 57.000 Autos verkauft, hat der Absatz auf 83.000 Einheiten im vergangenen Jahr angezogen. Den großen Sprung erwartet Kerssemakers 2018/2019, wenn XC60 und XC40 ihr erstes volles Verkaufsjahr auch in den Staaten haben.

Volvo bringt XC40 in den Staaten an den Markt

Zur Unterstützung der ambitionierten US-Pläne denkt man bei den Schweden bereits über den nächsten Schritt nach. So erwägt Volvo mittelfristig am Werk in South Carolina ein Motorenwerk anzudocken. Bislang werden diese aus Schweden importiert. Konkret in die Planungphase dürfte die Aggregatefertigung treten, wenn die Stückzahl im US-Werk Richtung 100.000 Einheiten geht – oder  wenn Donald Trump seine Importzoll-Drohungen wahr macht. „Wir beobachten die Entwicklung sehr genau“, sagt Kerssemakers.        

Sie möchten gerne weiterlesen?