Volvo forscht an Naturfaser-Verbundwerkstoffen, die sich für die nächste Generation Elektroautos eignen. Den Berechnungen des OEMs zufolge sind naturfaserbasierte Verbundwerkstoffe bis zu 50 Prozent leichter als herkömmliche Kunststoffteile, verbrauchen bis zu 70 Prozent weniger Kunststoff und verursachen bis zu 62 Prozent weniger CO2-Emissionen. Das Schweizer Unternehmen Bcomp entwickelt entsprechende Leichtbaumaterialien auf Basis von Naturfasern. Mithilfe nachwachsender Flachsfasern entsteht ein biobasiertes Material. Über den hauseigenen Volvo Cars Tech Fund haben die Schweden nun in Bcomp investiert. Über finanziellen Einzelheiten wurde Stillschweigen vereinbart.
Einen ersten Einsatz des biobasierten Materials auf Basis nachwachsender Flachsfasern zeigte Volvo im 2021 vorgestellten Konzeptfahrzeug Recharge. In dessen Interieur kam das Material in den unteren Ablageflächen, der Rückseite der Kopfstütze sowie der Fußstütze zum Einsatz. Außen am Fahrzeug bestehen die vorderen und hinteren Stoßfänger sowie die Schwellerleisten aus den Naturfasern. Wie Volvo will auch die Performance-Marke Polestar die Materialien der Schweizer in kommenden Elektroautos einsetzen. Polestar zeigte die Vielseitigkeit alternativer Materialien kürzlich im Rahmen eines Kunstprojekts.
Die Materialkombination soll bei Volvo mit einen Beitrag zum klimaneutralen Unternehmen bis 2040 leisten. Auf dem Weg dorthin haben die Schweden angekündigt, ab 2030 ausschließlich nur noch reine Elektroautos anbieten zu wollen. Bereits bis 2025 sollen die CO2-Emissionen pro Fahrzeug über den gesamten Lebenszyklus hinweg um 40 Prozent gegenüber 2018 sinken.