Auf den Straßen von China

IHS Markit prognostiziert, dass im Jahr 2020 der jährliche Absatz im chinesischen Premiumsegment bei über 3 Millionen Einheiten liegt. (Bild: Chungking-Fotolia.com)

Chinas Premiummarkt wächst – wenn auch langsamer als in den Vorjahren. 2016 verkauften Hersteller in diesem Segment 2,26 Millionen Einheiten im Reich der Mitte. In diesem Jahr prognostiziert das Analysehaus IHS Markit für das Premiumsegment in China ein Wachstum von rund 8,7 Prozent. Top-Seller unter den Premiummarken ist Mercedes-Benz.

Daimlers Premiumprinzessin

Nachdem Mercedes-Benz Cars im April bereits 47.627 Einheiten absetzte, legte die Premiummarke im Mai noch eine kleine Schippe drauf: 50.015 Einheiten mit Stern verkaufte Mercedes-Benz in China. Damit stieg der Absatz des Herstellers um 32,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Insgesamt verzeichnete der Chinaabsatz von Mercedes-Benz in den ersten fünf Monaten ein Plus von 35,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In diesem Jahr verkaufte Mercedes-Benz 242.589 Einheiten.

Das kräftige Wachstum ist für die Daimlermarke laut den Analysten von IHS Markit auf die neuen Modelle zurückzuführen. Die Langversion der C Klasse Limousine brachte der Hersteller exklusiv auf den chinesischen Markt, nachdem er im vergangenem Jahr schon die E-Klasse-Langversion einführte. Zudem ist die Nachfrage nach den Mercedes-SUVs in China weiterhin hoch.

Von dem Mercedes-Erzkonkurrenten BMW liegen derzeit noch keine Absatzzahlen für den Monat Mai vor, jedoch legten die Münchner im April eine starke Performance in China hin und setzten dort 48.869 Einheiten ab.

Jaguar Land Rover und Volvo

Jaguar Land Rover (JLR) verkaufte im vergangenen Monat 3.396 Jaguar-Einheiten und 8.055 Fahrzeuge von Land-Rover. Die insgesamt 11.451 Fahrzeuge kommen auf ein Wachstum von 22,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Hinblick auf die ersten fünf Monate des Jahres setzte JLR insgesamt 55.099 Einheiten ab – ein Plus von 20.05 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum 2016 mit 45.895 Einheiten.

Die schwedische Premiummarke Volvo, die sich in Besitz des chinesischen Zhejiang Geely Holding Group befindet, erreichte im Reich der Mitte einen Mai-Absatz von 9.779 Einheiten und somit einen Zuwachs von 38,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die lokal produzierten Modelle S90, XC60 und S60L sind sehr bei den Chinesen beliebt. Auf das laufende Jahr betrachtet, verkaufte Volvo insgesamt 41.801 Einheiten in den ersten fünf Monaten. Das sind 26,8 Prozent mehr als noch im gleichen Zeitraum 2016.

Sorgenkind Audi

Während die anderen im zweistelligen Bereich wachsen, kämpft Audi noch immer mit den Folgen des Händlerstreiks in China. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2017 schreibt Audi einen Verlust von 15,2 Prozent. Im Mai verkaufte die VW-Premiumtochter 48.012 Einheiten und liegt damit knapp hinter Mercedes-Benz. Allerdings verzeichnet Audi mit dem diesjährigen Mai-Absatz ein Minus von vier Prozent im Vergleich Vorjahresmonat.

Mit der neuen Vereinbarung konnte die Streitpunkte mit seinen chinesischen Händlern beilegen: Zukünftig wird Audi zwar zusammen mit SAIC Motors Modelle bauen, aber sie nicht durch den größten chinesischen Hersteller vertreiben lassen. Bisher baute und verkaufte die VW-Tochter ihre Fahrzeuge in China ausschließlich über das Joint Venture mit der chinesischen FAW Group.

Amerikaner in China

Die Premiummarken aus den USA gedeihen in China: Cadillac verkaufte 14.154 Einheiten im Monat Mai und erreichte so einen Wachstumsschub von 65,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Insgesamt brachte die GM-Tochter in diesem Jahr 67.471 Autos unter seine chinesischen Kunden – das sind beachtliche 86 Prozent mehr als in den ersten fünf Monaten 2016.

Auch Ford-Tochter Lincoln wächst im Reich der Mitte und sprang im Mai um 73 Prozent mit einem Absatz von 4.112 Einheiten nach oben. In den ersten fünf Monaten verkaufte die amerikanische Premiumtochter 20.376 Fahrzeuge und verdoppelte so seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

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