Das erst vor kurzem beschlossene Sparpakt der Volkswagen-Kernmarke VW Pkw sorgt innerhalb des Unternehmens für neuen Streit. Der Betriebsrat des Autobauers droht dem Management in einem Brief, den ausgehandelten Plan platzen zu lassen. Ein Sprecher des Betriebsrates bestätigte am Mittwoch (8. Februar) die Existenz eines solchen Briefes, über den das Manager-Magazin zuerst berichtet hatte. Die Arbeitnehmerseite wirft dem VW-Markenchef Herbert Diess den Bruch von Vereinbarungen vor. Unter anderem habe Diess einen Stopp des Personalaufbaus angeordnet. Das verstoße gegen Abmachungen, hieß es in dem Brief der auch den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX vorliegt.
"Es ist richtig: Kaum ist die Tinte unter den Verträgen trocken, wird hier seitens des Markenvorstands eklatant gegen Vereinbarungen und Geist des Zukunftspaktes verstoßen", sagte ein Sprecher des Konzernbetriebsrats auf Anfrage. "Damit ist die Vertrauensbasis, die es zur Umsetzung des Zukunftspaktes braucht, schwer vom Vorstand beschädigt worden. Der Betriebsrat steht zu den im Zukunftspakt gemachten Zusagen." Anscheinend meine Diess, dass er dies nicht tun müsse.
Das Unternehmen zeigte sich zunächst unbeeindruckt. "Der Zukunftspakt wird erfolgreich umgesetzt", teilte ein Sprecher mit. "Davon sind wir unverändert fest überzeugt." Auf dem Weg werde es auch Diskussionen mit unterschiedlichen Positionen geben, die aber gemeinsam geklärt würden.
Mit dem "Zukunftspakt" getauften Sparprogramm soll die renditeschwache Kernmarke des Wolfsburger Konzerns auf mehr Profit getrimmt werden. Dazu sah der Pakt bis 2025 unter anderem die Streichung von bis zu 30.000 Jobs weltweit vor. Der Autobauer will dies ohne betriebsbedingte Kündigungen schaffen - etwa über eine stärkere Nutzung von Altersteilzeit.